Stell dir vor, du bist in einem dunklen Raum gefangen, und egal wie sehr du versuchst, den Lichtschalter zu finden, du stolperst immer wieder im Dunkeln. Dieser Raum ist wie die Welt einer Person mit Depression. Es ist nicht nur ein “schlechter Tag”, sondern eine anhaltende Dunkelheit, die jeden Aspekt des Lebens beeinflusst.
In diesem Artikel werden wir uns intensiv mit dem Thema “Depression-Ursachen” auseinandersetzen. Wir werden die verschiedenen Ursachen und Risikofaktoren beleuchten, von der Genetik bis zum Lebensstil. Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis für diese ernste psychische Erkrankung zu schaffen und dabei auf aktuelle Forschung und Studien zurückzugreifen.
Zusammenfassung:
- Vielfältige Ursachen: Depressionen können durch eine Kombination aus genetischen, biologischen und lebensstilbedingten Faktoren ausgelöst werden.
- Individuelle Erfahrungen: Jeder Mensch erlebt Depressionen anders, und es gibt keine Einheitslösung. Verschiedene Behandlungsansätze können je nach Ursache und Symptomen variieren.
- Hoffnung und Hilfe: Es gibt zahlreiche Therapieoptionen und Unterstützungsnetzwerke, die helfen können. Der erste Schritt zur Besserung ist oft der schwerste, aber auch der wichtigste.
Depression: Ursachen und Risikofaktoren
Depression ist eine komplexe Erkrankung, die durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst wird. Es ist selten, dass ein einzelner Auslöser für die Entstehung einer Depression verantwortlich ist. Stattdessen ist es oft eine Kombination aus biologischen, psychologischen und umweltbedingten Faktoren. In diesem Abschnitt werden wir einige der wichtigsten Ursachen und Risikofaktoren für Depressionen untersuchen.
1. Familiengeschichte und Genetik
Die Genetik spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Depressionen. Wenn in deiner Familie bereits Fälle von Depressionen oder anderen psychischen Erkrankungen aufgetreten sind, ist das Risiko höher, selbst daran zu erkranken. Schätzungen gehen davon aus, dass die Depression zu etwa 40% genetisch bedingt ist. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass eine familiäre Vorbelastung nicht bedeutet, dass du zwangsläufig eine Depression entwickeln wirst. Es erhöht lediglich die Wahrscheinlichkeit.
Forschungen haben gezeigt, dass bestimmte Gene, die für die Regulierung von Neurotransmittern wie Serotonin verantwortlich sind, bei Menschen mit Depressionen oft anders funktionieren. Diese Gene können von Generation zu Generation weitergegeben werden, was erklärt, warum Depressionen in manchen Familien häufiger vorkommen.
Es ist jedoch entscheidend zu verstehen, dass Genetik nur ein Teil des Puzzles ist. Andere Faktoren wie Lebensumstände, Stress und persönliche Erfahrungen können ebenfalls eine wichtige Rolle spielen.Bottom of Form
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2. Gehirn und Körper
Es gibt eine Reihe verschiedener Faktoren, die Depressionen verursachen können, einschließlich welche, die mit dem Gehirn und Körper zusammenhängen. Einige Faktoren, die dein Risiko für Depressionen erhöhen können, sind die Folgenden.
Ungleichgewichte der Neurotransmitter
Eine mögliche biologische Ursache für Depressionen ist ein Ungleichgewicht der Neurotransmitter, die an der Stimmungsregulation beteiligt sind. Neurotransmitter wie Dopamin, Serotonin und Noradrenalin spielen eine wichtige Rolle für unsere Stimmung. Diese chemischen Substanzen helfen verschiedenen Bereichen des Gehirns, miteinander zu kommunizieren. Ein Mangel an bestimmten Neurotransmittern kann zu den Symptomen führen, die wir als klinische Depression erkennen.
Obwohl diese Theorie oft als Hauptursache für Depressionen angeführt wird, ist sie nicht vollständig bewiesen. Viele Experten glauben, dass sie nicht das gesamte Bild der komplexen Faktoren, die zur Erkrankung beitragen, abdeckt.
Körperliche Gesundheit und bestimmte Erkrankungen
Wenn du an einer chronischen Krankheit, Schlafstörung oder Schilddrüsenerkrankung leidest, ist die Wahrscheinlichkeit höher, Symptome einer Depression zu erleben. Auch bei Menschen mit chronischen Schmerzen, Diabetes, Multipler Sklerose und Krebs sind die Depressionsraten oft höher. Der Geist und der Körper sind miteinander verknüpft, und körperliche Gesundheitsprobleme können auch deine mentale Gesundheit beeinflussen.
Weibliche Sexualhormone
Es ist weitgehend dokumentiert, dass Frauen etwa doppelt so häufig an schweren Depressionen leiden wie Männer. Hormonelle Schwankungen, die durch Geburt und Schilddrüsenerkrankungen verursacht werden, können ebenfalls zu Depressionen beitragen. Besonders anfällig für depressive Störungen sind Frauen in Zeiten hormoneller Veränderungen, wie etwa während der Menstruation, Schwangerschaft, Geburt und Perimenopause.
3. Lebensstil
Es gibt auch eine Reihe von Faktoren in Bezug auf den Lebensstil, die eine Rolle bei der Entstehung von Depressionen spielen können. Während viele der Risikofaktoren für Depressionen, wie das Geschlecht oder die Erblichkeit, nicht geändert werden können, hat ein Mensch viel größere Kontrolle über seinen Lebensstil.
Zirkadiane Rhythmusstörungen
Eine Form der Depression, die als saisonale affektive Störung bekannt ist, wird durch eine Störung des normalen zirkadianen Rhythmus des Körpers verursacht. Licht, das ins Auge fällt, beeinflusst diesen Rhythmus. In den kürzeren Wintertagen, an denen Menschen weniger Zeit im Freien verbringen, kann dieser Rhythmus gestört werden. Dies kann zu einem Abfall des Serotoninspiegels im Gehirn führen, was die Stimmung beeinflusst. Lichttherapie, mehr Zeit im Freien, eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung können helfen, saisonale Depressionen zu bekämpfen.
Schlechte Ernährung
Eine schlechte Ernährung kann auf verschiedene Weisen zu Depressionen beitragen. Mangel an bestimmten Vitaminen und Mineralien kann Symptome von Depressionen auslösen. Zudem sind Diäten, die reich an Zucker sind, mit Depressionen in Verbindung gebracht worden. Ein ausgewogenes Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren kann ebenfalls wichtig sein.
Stress
Stressige Lebensereignisse können ebenfalls Depressionen auslösen. Hohe Cortisolspiegel, die in Stressphasen ausgeschüttet werden, können den Neurotransmitter Serotonin beeinflussen und zu Depressionen beitragen.
Trauer und Verlust
Nach dem Verlust eines geliebten Menschen können Trauernde viele der gleichen Symptome wie bei einer Depression erleben. Wenn diese Symptome jedoch schlimmer werden, kann die Trauer in eine Depression übergehen.
Wenn du Suizidgedanken hast, wende dich bitte an die Telefonseelsorge unter 0800.1110111, um Unterstützung und Hilfe von einem ausgebildeten Berater zu erhalten. Wenn du oder ein Angehöriger in unmittelbarer Gefahr bist, rufe die 112 an.
Missbrauch und Abhängigkeit von Substanzen
Drogen- und Alkoholkonsum können zu depressiven Störungen beitragen. Auch einige verschreibungspflichtige Medikamente wie Antikonvulsiva, Statine und Benzodiazepine sind mit Depressionen in Verbindung gebracht worden. Es ist wichtig, die Medikamente, die du einnimmst, zu überprüfen und mit deinem Arzt zu sprechen, wenn du dich depressiv fühlst.
Lies als Nächstes: Arten einer Depression
Abschlusswort von Mentalwohl
Depression ist eine komplexe und oft missverstandene Erkrankung, aber es ist wichtig zu wissen, dass du nicht allein bist. Es gibt viele Wege, Unterstützung und Hilfe zu finden. Obwohl die Ursachen vielfältig sein können, von Genetik bis hin zu Lebensstil, gibt es ebenso viele Ansätze zur Behandlung und Bewältigung. Das Wichtigste ist, den ersten Schritt zu machen und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Du bist es wert, ein erfülltes und glückliches Leben zu führen. Und denke daran: Es ist nie zu spät, um Hilfe zu suchen und einen neuen Weg einzuschlagen.
Häufig gestellte Fragen
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Wie kommt es zu einer Depression? (Auslöser)
Es gibt nicht die eine Ursache für eine Depression. Sie kann aus einer Vielzahl von Gründen auftreten und hat viele verschiedene Auslöser.
Für manche Menschen kann ein beunruhigendes oder belastendes Lebensereignis wie ein Trauerfall, eine Scheidung, eine Krankheit, eine Entlassung, Arbeits- oder Geldsorgen die Ursache sein.
Oft können verschiedene Ursachen zusammen eine Depression auslösen. -
Wann bekommt man Depressionen?
Man kann eine Depression in verschiedenen Lebensabschnitten entwickeln. Der Prozentsatz der Erwachsenen, die Symptome einer Depression hatten, war am höchsten bei den 18- bis 29-Jährigen (21,0 %), gefolgt von den 45- bis 64-Jährigen (18,4 %) und den 65-Jährigen und Älteren (18,4 %), und zuletzt bei den 30- bis 44-Jährigen (16,8 %).
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Was fehlt dem Körper bei Depressionen?
Niedrige Werte von B-12 und anderen B-Vitaminen wie Vitamin B-6 und Folsäure können mit Depressionen in Verbindung gebracht werden. Niedrige Vitaminwerte können auf eine schlechte Ernährung oder auf die mangelnde Aufnahme der aufgenommenen Vitamine zurückzuführen sein.
Daneben ist Vitamin D ist ein wichtiger Nährstoff für Ihre geistige und körperliche Gesundheit. Studien haben ergeben, dass ein niedriger Vitamin-D-Spiegel mit Depressionen zusammenhängt und dass die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten die Depressionssymptome bei Menschen mit niedrigem Vitamin-D-Spiegel verbessern kann.
Auf der anderen Seite haben Menschen mit klinischer Depression haben oft erhöhte Werte von Monoaminoxidase A (MAO-A), einem Enzym, das wichtige Neurotransmitter abbaut, was zu sehr niedrigen Serotonin-, Dopamin- und Noradrenalinspiegeln führt
Quellen
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