Depression: Arten – 7 Formen, die Du kennen solltest!

Depression ist wie ein Nebel, der sich langsam und unaufhaltsam über einen sonnigen Tag legt. Manchmal ist er so dicht, dass man kaum die Hand vor Augen sieht; manchmal lichtet er sich ein wenig, aber der Himmel bleibt grau. Dieser Nebel beeinflusst nicht nur die Sicht, sondern auch die Gefühle, Gedanken und das tägliche Leben.

In diesem Artikel tauchen wir tief in die verschiedenen Arten der Depression ein. Von der Major Depression bis zur saisonalen affektiven Störung – wir werden die Symptome für jede Art von Depression beleuchten.

Zusammenfassung:

  1. Depression ist eine vielschichtige Erkrankung, die in verschiedenen Formen wie Major Depression, Dysthymie, postnatale Depression, prämenstruelle dysphorische Störung, saisonale affektive Störung und atypische Depression auftreten kann.
  2. Jede Form der Depression hat ihre eigenen charakteristischen Symptome, aber alle beeinträchtigen die Lebensqualität und erfordern professionelle Behandlung.
  3. Es ist wichtig, die Symptome zu erkennen und frühzeitig Hilfe zu suchen, denn es gibt verschiedene effektive Behandlungsmöglichkeiten, die den Weg zur Besserung ebnen können.

Depression: Arten und Formen

Depression ist nicht nur eine einzige Krankheit, sondern ein Sammelbegriff für verschiedene Arten von depressiven Störungen. Jede Art hat ihre eigenen Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten. Es ist wichtig, die verschiedenen Arten zu verstehen, um die am besten geeignete Behandlung zu finden. In diesem Abschnitt werden wir uns auf die verschiedenen Arten der Depression konzentrieren, beginnend mit der Major Depression.

Was ist eine Depression?

Major Depression – Depressive Episode

Definition: Major Depression, auch als depressive Episode bezeichnet, ist eine psychische Störung, die durch anhaltende Gefühle von Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit und ein Mangel an Interesse oder Freude an Aktivitäten gekennzeichnet ist, die normalerweise als angenehm empfunden werden.

Wichtigste Symptome:

  1. Anhaltende Traurigkeit oder „leere“ Stimmung
  2. Verlust des Interesses an Aktivitäten, die normalerweise Freude bereiten
  3. Gefühle der Hoffnungslosigkeit oder Pessimismus
  4. Energielosigkeit oder Müdigkeit
  5. Schlafstörungen (zu viel oder zu wenig Schlaf)
  6. Appetitveränderungen oder Gewichtsveränderungen
  7. Konzentrationsschwierigkeiten oder Entscheidungsprobleme
  8. Gefühle von Wertlosigkeit oder übermäßiger Schuld
  9. Körperliche Beschwerden, die nicht durch eine medizinische Ursache erklärt werden können
  10. Gedanken an Tod oder Suizid

Wenn du Suizidgedanken hast, wende dich bitte an die Telefonseelsorge unter 0800.1110111, um Unterstützung und Hilfe von einem ausgebildeten Berater zu erhalten. Wenn du oder ein Angehöriger in unmittelbarer Gefahr bist, rufe die 112 an.

Wenn eine Person die meisten Symptome einer Depression für einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen erlebt, wird bei ihr häufig eine Major Depression bzw. eine depressive Episode diagnostiziert.

Wichtig zu wissen: Major Depression kann in jedem Alter auftreten, aber sie ist besonders häufig bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Präventive Maßnahmen, insbesondere bei Jugendlichen, können effektiv sein, um die Entwicklung einer Major Depression zu verhindern.

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Dysthymie (anhaltende depressive Störung)

Definition: Dysthymie, heute als anhaltende depressive Störung bekannt, bezieht sich auf eine Art chronischer Depression. Die Symptome sind meist schwächer ausgeprägt und bestehen seit mindestens 2 Jahre an den meisten Tagen.

Wichtigste Symptome:

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Negative Glaubenssätze überwinden
  1. Niedergeschlagenheit oder depressive Stimmung
  2. Geringes Selbstwertgefühl
  3. Schlafprobleme (zu viel oder zu wenig Schlaf)
  4. Appetitlosigkeit oder übermäßiges Essen
  5. Geringe Energie oder Müdigkeit
  6. Schwierigkeiten bei der Konzentration oder Entscheidungsfindung
  7. Gefühle der Hoffnungslosigkeit
  8. Sozialer Rückzug oder Isolation
  9. Geringes Interesse an Aktivitäten, die normalerweise Freude bereiten
  10. Anhaltende Reizbarkeit

Einigen Schätzungen nach zu urteilen erkranken etwa 1,5 % der Weltbevölkerung pro Jahr an einer Dysthymie geschätzt. Frauen (1,8 %) sind dabei häufiger von der Störung betroffen als Männer (1,3 %) 

Wichtig zu wissen: Dysthymie kann oft mit anderen Formen der Depression oder Angststörungen koexistieren. Obwohl die Symptome weniger schwerwiegend sind als bei der Major Depression, ist die langanhaltende Natur der Erkrankung besonders belastend und kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen

Postnatale/ postpartale Depression (PPD)

Definition: Die postnatale oder postpartale Depression (PPD) ist eine Form der Depression, die Frauen nach der Geburt eines Kindes erleben können. Sie tritt in der Regel innerhalb der ersten Wochen oder Monate nach der Entbindung auf und kann sowohl die Mutter als auch die Interaktion mit dem Neugeborenen beeinträchtigen.

Wichtigste Symptome:

  1. Anhaltende Traurigkeit oder Niedergeschlagenheit
  2. Übermäßige Angst oder Sorgen um das Baby
  3. Gefühle der Überforderung oder Unzulänglichkeit
  4. Schlafprobleme, trotz Müdigkeit
  5. Appetitlosigkeit oder übermäßiges Essen
  6. Reizbarkeit oder Wutausbrüche
  7. Sozialer Rückzug oder Isolation
  8. Konzentrationsschwierigkeiten
  9. Mangelndes Interesse an Aktivitäten, die normalerweise Freude bereiten
  10. Gedanken an Selbstverletzung oder Schaden für das Baby

Wichtig zu wissen: PPD kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden, einschließlich hormoneller Veränderungen, Schlafmangel und Stress. Es ist wichtig, frühzeitig professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, da unbehandelte PPD ernsthafte Auswirkungen auf die Mutter-Kind-Beziehung haben kann.

Prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS)

Definition: Die prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS) ist eine ernsthafte Erkrankung, die sich durch starke emotionale und körperliche Symptome auszeichnet, die in der zweiten Zyklushälfte auftreten und sich mit Beginn der Menstruation verbessern.

Wichtigste Symptome:

  1. Starke Reizbarkeit oder Wut
  2. Depressive Verstimmung oder Hoffnungslosigkeit
  3. Starke Stimmungsschwankungen
  4. Übermäßige Angst oder Spannung
  5. Vermindertes Interesse an täglichen Aktivitäten
  6. Konzentrationsschwierigkeiten
  7. Erschöpfung oder geringe Energie
  8. Veränderungen im Appetit oder Heißhungerattacken
  9. Schlafprobleme
  10. Körperliche Symptome wie Brustspannen, Kopfschmerzen oder Gelenkschmerzen

Wichtig zu wissen: PMDS kann durch hormonelle Veränderungen im Menstruationszyklus beeinflusst werden und ist oft mit anderen psychischen Erkrankungen wie bipolaren Störungen komorbid. Die Behandlung kann komplex sein und erfordert oft eine Kombination aus medikamentöser und psychotherapeutischer Intervention

Saisonale affektive Störung – Winterdepression

Definition: Die saisonale affektive Störung, oft als Winterdepression bezeichnet, ist eine Form der Depression, die in der Regel in den Herbst- und Wintermonaten auftritt, wenn die Tage kürzer werden. Die Symptome bessern sich normalerweise im Frühling und Sommer.

Wichtigste Symptome:

  1. Anhaltende Niedergeschlagenheit oder depressive Stimmung
  2. Energielosigkeit oder Müdigkeit
  3. Übermäßiges Schlafbedürfnis
  4. Appetitsteigerung, insbesondere für kohlenhydratreiche Lebensmittel
  5. Gewichtszunahme
  6. Konzentrationsschwierigkeiten
  7. Sozialer Rückzug oder Isolation
  8. Reizbarkeit
  9. Gefühl der Hoffnungslosigkeit oder des Pessimismus
  10. Vermindertes Interesse an Aktivitäten, die normalerweise Freude bereiten

SAD tritt häufiger in weit nördlichen oder südlichen Regionen des Planeten auf und kann oft mit Lichttherapie behandelt werden, um den saisonalen Verlust des Tageslichts auszugleichen.

Wichtig zu wissen: Die genaue Ursache der saisonalen affektiven Störung ist nicht vollständig geklärt, aber es wird angenommen, dass die saisonale affektive Störung durch eine Störung des normalen zirkadianen Rhythmus des Körpers ausgelöst wird. Licht, das durch die Augen eindringt, beeinflusst diesen Rhythmus und jede jahreszeitliche Änderung des Tag-Nacht-Zyklus kann eine Störung verursachen, die zu Depressionen führt.

Atypische Depression

Definition: Atypische Depression ist eine Unterform der Depression, die sich durch bestimmte Symptome auszeichnet, die bei anderen Depressionsformen nicht immer im Vordergrund stehen. Ein charakteristisches Merkmal ist die Fähigkeit, auf positive Ereignisse positiv zu reagieren, was bei anderen Depressionsformen oft nicht der Fall ist.

Wichtigste Symptome:

  1. Stimmungsreaktivität (Fähigkeit, auf positive Ereignisse positiv zu reagieren)
  2. Übermäßiges Schlafbedürfnis
  3. Heißhunger und Gewichtszunahme
  4. Schweregefühl in den Armen und Beinen
  5. Langanhaltende Müdigkeit oder Energielosigkeit
  6. Soziale Isolation oder Rückzug
  7. Überempfindlichkeit gegenüber Kritik oder Ablehnung
  8. Geringes Selbstwertgefühl und Selbstzweifel
  9. Konzentrationsschwierigkeiten
  10. Anhaltende Traurigkeit oder Niedergeschlagenheit

Atypische Depressionen treten häufiger auf, als der Name vermuten lässt. Im Gegensatz zu anderen Formen der Depression können Menschen mit atypischer Depression besser auf eine Art von Antidepressivum ansprechen, das als Monoaminoxidase-Hemmer (MAOI) bekannt ist.

Wichtig zu wissen: Atypische Depression kann oft schwer zu diagnostizieren sein, da die Symptome mit anderen Formen der Depression oder sogar mit anderen psychischen Störungen überlappen können. Die Behandlung kann eine Kombination aus Medikamenten und Psychotherapie umfassen, und es ist wichtig, einen spezialisierten Arzt für eine genaue Diagnose und Behandlungsplanung aufzusuchen.

Depression Arten und Formen
Depression: Arten und Formen

Abschlusswort von Mentalwohl

Depression ist eine komplexe Erkrankung, die in verschiedenen Formen und Ausprägungen auftreten kann. Doch es ist wichtig zu wissen, dass du nicht allein bist und dass Hilfe verfügbar ist. Jede Form der Depression hat ihre eigenen Herausforderungen, aber auch ihre eigenen Wege zur Besserung. Der erste Schritt zur Heilung ist oft der schwerste: das Erkennen der Symptome und das Suchen professioneller Hilfe. Du bist stärker, als du denkst, und es ist nie zu spät, den Weg zur Besserung einzuschlagen.

Häufig gestellte Fragen

  • Wie viele Arten von Depression gibt es?

    Es gibt verschiedene Arten von Depressionen, die jeweils ihre eigenen Symptome und Behandlungsansätze haben. Einige der bekanntesten sind Major Depression, Dysthymie, postnatale Depression, prämenstruelle dysphorische Störung, saisonale affektive Störung und atypische Depression. Es ist wichtig, eine genaue Diagnose von einem Facharzt zu erhalten, um die am besten geeignete Behandlung zu finden.

  • Was ist die schlimmste Depression?

    Es ist schwierig, eine Form der Depression als “die schlimmste” zu bezeichnen, da die Schwere der Symptome und der Einfluss auf das Leben von Person zu Person unterschiedlich sein können. Was für eine Person als “schlimm” empfunden wird, muss nicht unbedingt für eine andere Person gelten. Der beste Ansatz ist, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und einen individuellen Behandlungsplan zu erstellen.

  • Was für eine Art von Depression habe ich?

    Um festzustellen, welche Art von Depression du hast, ist es wichtig, eine professionelle Diagnose von einem Facharzt oder Psychologen zu erhalten. Sie werden eine gründliche Untersuchung durchführen, die Gespräche, Fragebögen und möglicherweise auch medizinische Tests umfassen kann, um die spezifischen Symptome und die am besten geeignete Behandlung zu ermitteln.

    Als Hilfestellungen für das valide Erfassen depressiver Symptome kann beispielsweise auf folgenden Verfahren zurückgegriffen werden:
    – Strukturiertes Klinisches Interview für DSM-IV (SKID)
    – Beck Depressionsinventar-II (BDI-II)
    – Bei Kinder: Das Depressionsinventar für Kinder und Jugendliche (DIKJ)

Als Hilfestellungen für das valide Erfassen depressiver Symptome kann beispielsweise auf folgenden Verfahren zurückgegriffen werden:

  • Strukturiertes Klinisches Interview für DSM-IV (SKID)
  • Beck Depressionsinventar-II (BDI-II)
  • Bei Kinder: Das Depressionsinventar für Kinder und Jugendliche (DIKJ)

Quellen

  1. American Psychiatric Association, A. P., & American Psychiatric Association. (2013). Diagnostic and statistical manual of mental disorders: DSM-5 (Vol. 10). Washington, DC: American psychiatric association.
  2. Goodwin, G. M., Haddad, P. M., Ferrier, I. N., Aronson, J. K., Barnes, T. R. H., Cipriani, A., … & Young, A. H. (2016). Evidence-based guidelines for treating bipolar disorder: revised third edition recommendations from the British Association for PsychopharmacologyJournal of Psychopharmacology30(6), 495-553.
  3. Fitelson, E., Kim, S., Baker, A. S., & Leight, K. (2011). Treatment of postpartum depression: clinical, psychological and pharmacological options. International journal of women’s health3, 1.
  4. Vadnie, C. A., & McClung, C. A. (2017). Circadian rhythm disturbances in mood disorders: insights into the role of the suprachiasmatic nucleus. Neural plasticity2017.
  5. Horowitz, S. (2008). Shedding light on seasonal affective disorder. Alternative and Complementary Therapies14(6), 282-287.
  6. Asnis, G. M., & Henderson, M. A. (2014). EMSAM (deprenyl patch): how a promising antidepressant was underutilized. Neuropsychiatric disease and treatment10, 1911.
  7. Vos, T., Flaxman, A. D., Naghavi, M., Lozano, R., Michaud, C., Ezzati, M., … & Harrison, J. E. (2012). Years lived with disability (YLDs) for 1160 sequelae of 289 diseases and injuries 1990–2010: a systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2010. The lancet380(9859), 2163-2196.
  8. Wittchen, H. U., Zaudig, M. & Fydrich, T. H. (1997). SKID – Strukturiertes Klinisches Interview für DSM-IVAchse I und II. Handanweisungen. Göttingen: Hogrefe.
  9. Hautzinger, M., Keller, F. & Kühner, C. (2006). BDI-II. Beck Depressions-Inventar IIRevision. Frankfurt: Harcourt
  10. Stiensmeier-Pelster, J., Schürmann, M. & Duda, K. (2000). DIKJ – Depressionsinventar für Kinder und Jugendliche. Göttingen: Hogrefe Testzentrale. Test Services.