Depressionen sind behandelbar und die meisten Menschen bemerken eine Verbesserung ihrer Symptome durch Psychotherapie, Medikamente oder eine Kombination aus beiden. Was allerdings für die eine Person funktioniert, muss nicht unbedingt für die andere Person wirken.
Es ist wichtig, mit Ihrem Facharzt und / oder Therapeuten darüber zu sprechen, welche Optionen für Sie am effektivsten sind. Um diesen Vorgang zu erleichtern, finden Sie hier eine Übersicht über die am häufigsten verwendeten Behandlungen für Depressionen.
Brauchen Sie zunächst einen Überblick zu diesem Thema? Lesen Sie als Erstes: Was ist eine Depression?
Depression: Behandlung und Tipps
Medikamente und Psychotherapie sind für die meisten Menschen mit Depressionen wirksam. Ihr Hausarzt oder Psychiater kann Medikamente zur Linderung der Symptomeverschreiben. Viele Menschen mit Depressionen profitieren jedoch auch davon, einen Therapeuten aufzusuchen.
Wenn Sie jedoch an einer schweren Depression leiden, benötigen Sie möglicherweise einen klinischen Aufenthalt oder die Teilnahme an einem ambulanten Behandlungsprogramm, bis sich Ihre Symptome bessern.
Werfen Sie hier einen genaueren Blick auf die Behandlungsmöglichkeiten von Depressionen:
Depression: Therapie
Psychotherapie wird oft als „Gesprächstherapie“ bezeichnet. Es gibt allerdings verschiedene Ansätze zur Psychotherapie. Viele Therapeuten sind auf eine bestimmte Therapieart zur Behandlung von Depressionen spezialisiert, aber manchmal greifen sie auf mehrere Ansätze zurück, um eine Therapie zu entwickeln, die auf Ihre Behandlungsphasen und -bedürfnisse individuell zugeschnitten ist.
Da viele Arten von Psychotherapien verfügbar sind, wurde in einer Studie untersucht, welche beim Vorliegen einer Depression am wirksamsten sind. Die Forscher fanden heraus, dass alle folgenden Therapietypen gute Ergebnisse liefern (1).
1. Kognitive Verhaltenstherapie
Die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) ist eine Form der Gesprächstherapie, mit der Sie negative Gedanken– oder Verhaltensmuster ändern können, die zu Ihrer Depression beitragen oder diese verschlimmern können. Diese Therapie ist in der Regel auch kurzfristig und konzentriert sich auf Ihre aktuellen Probleme und das Erlernen neuer Bewältigungskompetenzen.
2. Psychodynamische Therapie
Psychodynamische Therapie ist jene Therapieart, die häufig in Filmen oder anderen Medien dargestellt wird. Während einer psychodynamischen Therapiesitzungen erfahren Sie, wie Ihre Depression mit früheren Erfahrungen, ungelösten Konflikten oder nicht geheilten Wunden zusammenhängt. Der Therapeut wird Ihnen helfen, diese Probleme anzugehen, damit Sie in Ihrem Leben vorankommen können.
3. Interpersonelle Therapie
Die interpersonelle Therapie basiert auf die Idee, dass Depressionen mit unseren Beziehungen zusammenhängen können. Ziel dieser Art von Therapie ist es daher, Ihnen zu helfen, Ihre Beziehungsfähigkeiten zu verbessern, z. B. ein besserer Gesprächspartner zu werden und zu lernen, wie Konflikte gelöst werden können. Interpersonelle Therapiesitzungen dauern normalerweise zwischen 12 und 16 Wochen, was relativ kurz ist.
4. Paar- und Familientherapie
Eine Paar- und Familientherapie kann in Betracht gezogen werden, wenn durch Ihre Depressionen andere Personen im Haushalt betroffen sind. Dies beinhaltet die Betrachtung jeder ihrer Rollen und Erwartungen. Diese Art der Therapie beinhaltet auch die Aufklärung Ihrer Angehörigen über Depressionen und deren Auswirkungen auf Sie.
5. Verhaltensaktivierung
Durch die Verhaltensaktivierung lernen Sie, wie Sie Ziele setzen und angenehmere Aktivitäten in Ihren Lebensstil einbeziehen. Das Ziel dieser Therapie ist es, Isolation zu vermeiden und die positiven Interaktionen, die Sie mit Ihrer Umgebung haben, zu verstärken. Wenn Sie aktiv werden und sich an angenehmeren Aktivitäten beteiligen, können Ihre Depressionssymptome reduziert werden.
Lesen Sie mehr: Symptome und Anzeichen einer Depression
6. Training sozialer Kompetenzen
Durch das Training sozialer Kompetenzen lernen Sie, wie Sie effektiver mit anderen interagieren können, um gesunde Beziehungen zu pflegen. Ziel ist es, Ihre Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern und zu lernen, wie Sie ein starkes soziales Netzwerk mit anderen aufbauen können, indem Sie beispielsweise Beziehungen aufbauen, die auf Ehrlichkeit und Respekt basieren.
7. Problemlösungstraining
Das Problemlösungstraining zielt darauf ab, Ihre bedrückendsten Probleme zu definieren, und leitet Sie dazu an, mehrere Möglichkeiten zu finden, um sie zu überwinden. Der Therapeut hilft Ihnen dabei, alle Ihre Optionen zu bewerten und die beste Lösung für Sie auszuwählen.
8. Unterstützende Beratung
Unterstützende Beratung ist weniger strukturiert als einige der anderen Therapien und beinhaltet hauptsächlich Ihnen bei Themen zuzuhören, die Sie momentan beschäftigen. Dabei werden Sie dazu angeregt, über alle gewünschten Themen zu sprechen, während der Therapeut mit Ihnen zusammenarbeitet, um Verständnis und Unterstützung zu zeigen.
Depression: Medikamente
Es gibt viele verschiedene Medikamente, die helfen können, die Symptome einer Depression zu lindern. Hier sind einige Kategorien von Medikamenten, die häufig verwendet werden.
Die meisten Studien haben gezeigt, dass die Behandlung mit Antidepressiva am effektivsten sind, wenn sie in Verbindung mit einer Therapie angewendet werden.
1. Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer
Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRIs) sind heute die am häufigsten verschriebenen Medikamente gegen Depressionen. Fluoxetin, Paroxetin, Sertralin, Citalopram und Fluvoxamin sind einer der meist eingesetzten Wirkstoffe gegen Depressionen.
SSRIs haben sich sowohl bei schwerer als auch bei nicht schwerer Depression als hilfreich erwiesen (2). Sie haben im Vergleich zu anderen Antidepressiva tendenziell weniger Nebenwirkungen.
Beachten Sie allerdings, dass SSRIs nicht zusammen mit einigen Monoaminoxidase-Hemmern (MAOIs) verschrieben werden sollten. Hierdurch besteht die Gefahr eines hohen Serotoninaufbaus, der das Serotoninsyndrom verursachen kann.
Lesen Sie als Nächstes: Ursachen und Risikofaktoren einer Depression
2. Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer
Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer (SNRIs) sind eine neuere Art von Antidepressiva, die ähnlich wie SSRIs wirken. Der Hauptunterschied besteht darin, dass sie auch die Wiederaufnahme von Noradrenalin, einem weiteren an der Stimmung beteiligten Neurotransmitter, durch den Körper blockieren.
Übliche Wirkstoffe dieser Klasse sind Venlafaxin, Duloxetin und Deslavenfaxin. Wie bei SSRIs sollte SNRIs nicht mit MAOIs eingenommen werden und vor allem bei Leber- oder Nierenproblemen oder Engwinkelglaukom ist bei der Verwendung Vorsicht geboten (3).
3. Noradrenalin-/Dopamin-Wiederaufnahme-Hemmer
Noradrenalin-/Dopamin-Wiederaufnahme-Hemmer (NDRIs) können bei Depressionen helfen, indem sie sowohl Noradrenalin – als auch Dopamintransporter blockieren. NDRI-Wirkstoffe umfassen Dexmethylphenidat, Methylphenidat und Bupropion.
Elontril (Bupropion) wird manchmal bevorzugt, weil Nebenwirkungen in Bezug auf die sexuelle Funktionalität weniger wahrscheinlich sind, die bei den anderen Antidepressiva häufig sind. Außerdem kommt es im Vergleich seltener zu Schläfrigkeit, Sedierung und Übelkeit (4).
4. Monoaminoxidase-Hemmer
Monoaminoxidase-Hemmer (MAOIs) sind eine weitere ältere Art von Antidepressiva. Wie trizyklische Antidepressiva sind MAOs im Allgemeinen keine Behandlung erster Wahl, aber sie können manchmal bei schwieriger zu behandelnden Depressionen hilfreich sein. MAOs umfassen Wirkstoffe wie Isocarboxazid, Phenelzin und Tranylcypromin.
Wenn Sie einen MAOI einnehmen, müssen Sie bestimmte Einschränkungen hinsichtlich Ihrer Nahrung einhalten, um eine Reaktion zu verhindern, die zu hohem Blutdruck führen kann. Sie sollten auch Wechselwirkungen im Beipackzettel mit bestimmten anderen Medikamenten berücksichtigen.
5. Trizyklische Antidepressiva
Trizyklische Antidepressiva (TCAs) gehörten zu den ersten entwickelten Antidepressiva. Untersuchungen zeigen, dass Trizykliker bei der Behandlung von chronischen Depressionen und Dysthymie, auch als persistierende depressive Störung bekannt, genauso wirksam sind wie SSRIs (5).
Zu den in diese Kategorie fallenden Wirkstoffen gehören Amitriptylin, Imipramin und Nortriptylin. Trizyklische Antidepressiva haben mehr Nebenwirkungen als neuere Optionen, können jedoch bei bestimmten Patienten wirksamer sein.
Lesen Sie als Nächstes: Arten einer Depression
6. Neuere Medikationsoptionen bei Depressionen
Esketamin wird unter dem Markennamen Spravato verkauft und wurde im März 2021 in Deutschland zugelassen. Es ist für Erwachsene mit behandlungsresistenter Depression zugelassen. Dies bedeutet, dass andere Medikationsoptionen nicht funktioniert haben.
Esketamin ist ein Nasenspray, das innerhalb von 20 bis 40 Minuten wirkt, verglichen mit den Wochen oder Monaten, die andere Medizin benötigen, um sich besser zu fühlen (6). Mit diesem Medikament sind jedoch einige Risiken verbunden.
Zum Beispiel ist Esketamin eine Variante vom halluzinogenen Arzneimittel Ketamin und wirkt wie ein Beruhigungsmittel, welche zu außerkörperlichen Erfahrungen führen kann. Aus diesem Grund können Sie das Medikament nur an einem zertifizierten Ort erhalten und werden nach der Einnahme einige Stunden lang überwacht. Esketamin muss auch zusammen mit einem oralen Antidepressivum verschrieben werden (7).
Depression: Biologische Verfahren und Weitere
Einige Optionen zur Behandlung von Depressionen sind invasiver. Im folgenden werden biologische Behandlungsmethoden vorgestellt, die am häufigsten verwendet werden, wenn ein Patient nicht auf andere Behandlungsformen anspricht.
1. Elektrokonvulsionstherapie (mit EKT-Erfolgsquote)
Bei der Elektrokonvulsionstherapie oder Elektrokrampftherapie (EKT) wird eine Form der elektrischen Stimulation des Gehirns verwendet, um Krampfanfälle zu verursachen. Es verändert die Biochemie und das Milieu des Gehirns (8). Sie befinden sich dabei unter Vollnarkose, wenn der Arzt eine EKT durchführt, sodass Sie sich nicht an die Behandlungssitzung erinnern. Dabei liegt die Erfolgsquote der Therapieform für die Akutbehandlung bei beachtlichen 65–90 % (9).
2. Transkranielle Magnetstimulation
Die transkranielle Magnetstimulation (TMS) ist eine weitere Form der Hirnstimulation. TMS ist jedoch weniger invasiv als EKT und setzt ein kleines Gerät auf den Schädel, um die Neuronen im präfrontalen Cortex des Gehirns zu stimulieren, welche bei depressiven Patienten meist unteraktiviert sind. Dies verändert ihre Aktivität und verringert so das Gefühl von Depressionen.
4. Vagusnervstimulation
Die Vagusnervstimulation (VNS) sendet auch elektrische Impulse an das Gehirn, diesmal über den Vagusnerv. Ein Unterschied zwischen VNS und den beiden davorigen Optionen besteht jedoch darin, dass häufig ein Gerät in die Brust implantiert wird. Wegen seiner Invasivität ist es wahrscheinlich weniger ausgebreitet bei depressiven Patienten verwendet.
3. Lichttherapie
Die Lichttherapie wird insbesondere bei saisonal vorkommender Depression, auch bekannt als Winterdepression, verwendet. Hierbei sitzen Patienten vor Speziallampen, welche ein sehr helles, weißes Licht erzeugen. Dies trägt bei einigen Patienten zu einer wahrnehmbaren Verbesserung der Stimmung bei.
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Depression: Selbsthilfe
Bei schwerer Depression mag die Wahl von Antidepressiva und eine intensive psychotherapeutische Behandlung die effektivste Methode sein.
Wenn man allerdings leichte oder mittelschwere Symptome hat, dann kann die Anpassung des Lebensstils erheblich helfen. Selbsthilfemethoden zur Behandlung von Depressionen können auch für Personen hilfreich sein, die keinen Zugang zu professionellen Ressourcen haben. Im Folgendem werden Hilfsmittel erwähnt, die die depressiven Symptome lindern können.
1. Selbstfürsorge
Wer sich mehr Zeit für sich nimmt, wird langfristig depressive Symptome besser bewältigen können. Natürlich muss man sich allerdings dessen bewusstwerden, dass depressive Symptome es einem oft schwieriger machen, gut auf sich selbst zu achten. Wenn man sich müde, unmotiviert, desinteressiert und abgelenkt fühlt, kann dies das Erledigen alltäglicher Aufgaben erschweren.
Auch wenn es anfangs etwas Mühe kostet, können folgende Dinge langfristig dabei helfen, sich erheblich besser zu fühlen und Ihre mentale Gesundheit zu stärken:
- Gute Ernährung
- Soziale Unterstützung
- An Aktivitäten teilnehmen, die einem Spaß bereiten
Auch wenn man sich schlecht fühlt, sollten man es vermeiden sich zuhause zu isolieren. Leider führen Depressionen oft dazu, dass sich Betroffene von Freunden und Angehörigen distanzieren. Wenn man sich jedoch an die nahestehenden Menschen wendet, kann dies tatsächlich zur Senkung der Depressionssymptome beitragen.
Finden Sie im Depression-Selbsttest heraus, ob bei Ihnen eine depressive Erkrankung vorliegt.
2. Stressmanagement
Zu viel Stress kann Symptome einer Depression begünstigen und diese verschlimmern. Deswegen kann es helfen, Methoden der Entspannung anzuwenden, um den Stresslevel zu senken. Dabei kann Emotionsregulation eine bedeutende Rolle spielen, da man idealerweise lernen möchte, belastende Emotionen zu tolerieren und damit umzugehen. Hierzu können Methoden zur Förderung der Achtsamkeit wie Atemübungen, Meditation oder Yoga helfen sich seiner Emotionen bewusster zu werden und diese besser zu kontrollieren.
3. Regelmäßige Aktivität
Es ist nachgewiesen, dass regelmäßige körperliche Aktivität zur Vorbeugung und Linderung von Depressionen beiträgt. Studien haben sogar belegt, dass Bewegung bei einer leichten bis mittelschweren Depression eine wirksame Erstbehandlung sein kann (10). Dabei reicht meist eine mäßige körperliche Aktivität, wie z. B. drei Stunden pro Woche.
4. Selbsthilfegruppen
In Selbsthilfegruppen können Sie mit Personen sprechen, die dieselben oder ähnliche Erfahrungen hinsichtlich der Probleme und Symptome von Depressionen haben. Viele Menschen berichten, dass ihnen die Zugehörigkeit zu diesen Gruppen hilft, sich nicht alleine mit dem Problem zu fühlen und dass innerhalb der Gruppe Ideen und Ressourcen zur Besserung ihrer Symptome generiert werden (11).
5. Selbsthilfebücher
Selbsthilfebücher können vielen Menschen Fähigkeiten vermitteln, die sie auch im Rahmen einer Therapie erwerben. Der Nachteil ist, dass man imstande sein sollte, die Informationen auf das eigene Leben anzuwenden. Viele Selbsthilfebücher sind kostenlos in lokalen Bibliotheken erhältlich. Sie finden auch welche in Online-Buchhandlungen, bei denen Sie auch die Bewertungen einsehen können.
6. Internetquellen
Es gibt auch viele Websites, Chatrooms und Online-Programme, die Menschen mit Depressionen helfen. Der Vorteil dieser Option ist, dass Ihnen zu jedem Zeitpunkt des Tages Hilfe zur Verfügung steht. Gehen Sie einfach online, um Informationen und Unterstützung zu erhalten.
Häufig gestellte Fragen
Wie lange dauert es, eine Depression zu überwinden?
Kurzantwort: Abhängig von verschiedenen Faktoren, wie z.B. dem Schweregrad der Symptome, Schutzfaktoren, Risikofaktoren etc. kann es in der Regel zwischen Monaten und (im schlimmsten Fall) Jahren dauern, bis man eine Depression überwindet. Eine Studie deutet darauf hin, dass die Symptome einer Depression durchschnittlich 10 Monate andauern können, wenn keine anderen psychischen Erkrankungen vorliegen.
Vollständige Antwort: Da die Erfahrung jeder Person mit der Erkrankung unterschiedlich ist, gibt es keine durchschnittliche Dauer für Depressionssymptome. Aber oft können Gefühle der Hoffnungslosigkeit mehrere Monate anhalten. In schwereren Fällen können depressive Personen diese Gefühle mehrere Jahre lang immer wieder erleben.
Genau genommen, hängt die Dauer der Symptome von Lebensstilfaktoren ab und davon, ob Sie umgehend behandelt werden oder nicht (Wartezeit). Mit anderen Worten, wie lange eine Depression anhält, hängt von einer Kombination verschiedener Faktoren ab. Zum Beispiel kann eine durch Trauer verursachte depressive Episode einige Tage oder Wochen andauern und verschwindet oft von selbst.
Aus klinischer Sicht müssen die Symptome einer Depression mindestens zwei Wochen lang vorhanden sein, damit Psychotherapeuten eine Diagnose stellen können. Manchmal halten Depressionssymptome nur wenige Wochen an.
Unabhängig davon, wie lange Sie an Depressionen leiden, ist die Erkrankung behandelbar. Tatsächlich hilft die Suche nach der Unterstützung einer ausgebildeten Fachkraft oft dabei, die Symptome viel früher zu beseitigen.
Kann ich meine Depression selbst heilen? (ohne Psychotherapie und Medikamente)
Kurzantwort: Dies hängt von verschiedenen Faktoren wie den z.B. Schweregrad der Symptome und den eigenen Ressourcen ab. Bei einer schweren Depression wird (dringend) eine Kombination von Medikamenten und Therapie empfohlen.
Vollständige Antwort: Die Antwort auf diese Frage ist sowohl einfach als auch sehr kompliziert. Sie hängt oft von der Schwere und Persistenz der depressiven Symptome ab. In einigen Fällen erholen sich Menschen spontan und vollständig von einer Depression ganz von selbst. Sich Hilfe zu holen, ist jedoch ein wichtiger Teil des Genesungsprozesses. Aber Hilfe kann viele Formen annehmen, und was für eine Person funktioniert, ist möglicherweise nicht die Antwort für eine andere.
Studien zeigen, dass Psychotherapie bei der Verbesserung depressiver Symptome genauso wirksam sein kann wie Medikamente, und die Vorteile bleiben nach Beendigung der Behandlung in der Regel bestehen. Die Therapie befasst sich mit den Ursachen von depressiven Erkrankungen, wie ungelöster Trauer, Angst, frühkindlichem Trauma, negativem Denken, schlechtem Selbstbild, Sinnverlust und Beziehungsschwierigkeiten. Sie kann auch dazu beitragen, die Bewältigungsfähigkeit und Resilienz zu verbessern. Bei schweren oder anhaltenden Depressionen können jedoch sowohl eine Therapie als auch Medikamente für eine vollständige Genesung erforderlich sein.
Sie sollten mit Ihrem Arzt oder Therapeuten sprechen, um den besten Ansatz zur Behandlung Ihrer Depression zu finden. Viele Änderungen des Lebensstils, wie eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und ausreichend Schlaf, können helfen, Ihre Symptome zu verbessern. Sprechen Sie immer mit Ihrem Arzt, bevor Sie Nahrungsergänzungsmittel zur Behandlung von Depressionen einnehmen, da diese eigene Nebenwirkungen haben oder andere Medikamente, die Sie möglicherweise einnehmen, beeinträchtigen oder mit ihnen wechselwirken können.
Abschlusswort von Mentalwohl
Unabhängig von dem Schweregrad der Symptome stehen wirksame Behandlungen zur Verfügung. Depressionen können es einem schwierig machen, das Leben in vollen Zügen zu genießen.
Sprechen Sie mit Ihrem Facharzt oder Psychotherapeut, wenn Sie Symptome einer Depression haben, um einen für Sie geeigneten Behandlungsplan zu erstellen.
Lesen Sie als Nächstes: 5 Phasen der Depression
Quellenverzeichnis
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- Von Wolff, A., Hölzel, L. P., Westphal, A., Härter, M., & Kriston, L. (2013). Selective serotonin reuptake inhibitors and tricyclic antidepressants in the acute treatment of chronic depression and dysthymia: a systematic review and meta-analysis. Journal of affective disorders, 144(1-2), 7-15.
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Weitere Literaturempfehlung
- Steinhausen, H. C. (Ed.). (2019). Psychische Störungen bei Kindern und Jugendlichen: Lehrbuch der Kinder-und Jugendpsychiatrie und-psychotherapie. Elsevier Health Sciences.
- Möller, H. J., Laux, G., & Kapfhammer, H. P. (Eds.). (2009). Psychiatrie, Psychosomatik, Psychotherapie: Band 1: Allgemeine Psychiatrie Band 2: Spezielle Psychiatrie. Springer-Verlag.