FOMO: Dein Masterplan gegen die Angst, etwas zu Verpassen

Die Angst, etwas zu verpassen, ist wie ein ständiger Alarm im Hinterkopf, der immer dann losgeht, wenn auf Social Media ein neuer Trend auftaucht oder Freunde von einem tollen Erlebnis berichten. Es ist, als ob eine unsichtbare Hand uns ständig zupft und darauf hinweist, dass da draußen etwas Spannendes passiert, von dem wir Teil sein sollten. Dieses Gefühl, bekannt als Fomo (Fear of Missing Out), kann uns antreiben, aber auch ausbrennen lassen.

In diesem Artikel tauchen wir in die Welt der Fomo ein. Wir betrachten die Definition, die Geschichte und aktuelle Statistiken, um ein klareres Bild davon zu bekommen, was Fomo wirklich bedeutet. Außerdem werden wir die Anzeichen und möglichen psychologischen Folgen beleuchten, die Gründe für Fomo erforschen und praktische Tipps geben, wie man mit diesem modernen Phänomen umgeht. Durch das Verständnis und die Bewältigung von Fomo, ermöglichen wir uns ein ausgeglicheneres und zufriedeneres Leben im digitalen Zeitalter.

Zusammenfassung:

  • Definition und Erkennung: Fomo, die Fear of Missing Out, ist ein weit verbreitetes Phänomen, das durch soziale Medien verschärft wird und sich in ständigen Vergleichen, Unruhe und dem Gefühl, nicht genug zu tun oder zu haben, äußert.
  • Psychologische Betrachtung: Wenn Fomo den Alltag beeinträchtigt und zu sozialer Isolation, Stress oder anderen psychischen Problemen führt, kann es sinnvoll sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
  • Bewältigungsstrategien: Durch Ändern des Fokus, Digital Detox, Dankbarkeitsübungen und das Pflegen echter Verbindungen kann das Gefühl von Fomo gemindert und ein erfüllteres Leben geführt werden.

Fomo – Was ist das?

Das Phänomen Fomo, kurz für “Fear of Missing Out”, beschreibt die Angst, ein lohnendes Erlebnis zu verpassen, das andere erleben. Es ist ein Gefühl, das sich in der Brust zusammenzieht, wenn wir sehen, wie Freunde, Familie oder sogar Unbekannte auf Social Media von aufregenden Erlebnissen berichten, an denen wir nicht teilnehmen können. Fomo treibt uns an, ständig online zu sein, Nachrichten zu checken und zu versuchen, überall dabei zu sein, um ja nichts zu verpassen.

FOMO: Gründe und Tipps

Statistiken zeigen, dass Fomo weit verbreitet ist. Eine Studie von 2013 fand heraus, dass etwa 70% der Erwachsenen dieses Gefühl erfahren haben. Und es betrifft nicht nur Erwachsene; auch Jugendliche sind davon betroffen, insbesondere in einer Zeit, in der soziale Medien dominieren.

Die Geschichte von Fomo reicht weit zurück, aber das Phänomen hat in den letzten Jahren durch die sozialen Medien an Fahrt aufgenommen. Die ständige Konfrontation mit den Erlebnissen anderer und die Möglichkeit, ständig auf dem Laufenden zu bleiben, haben das Fomo-Gefühl verstärkt. Die Wurzeln von Fomo können möglicherweise auf unsere evolutionäre Vergangenheit zurückgeführt werden, als es überlebenswichtig war, informiert und in der Gruppe integriert zu sein.

Die Folgen von Fomo können schwerwiegend sein. Es kann zu Stress, Angst, Depression und sogar zu Schlaflosigkeit führen. Die ständige Sorge, etwas zu verpassen, kann uns auch daran hindern, den Moment zu genießen und kann die Qualität unserer Beziehungen und unser allgemeines Wohlbefinden beeinträchtigen.

Fomo: Anzeichen

Die Anzeichen von Fomo können subtil sein, aber mit ein wenig Achtsamkeit können wir sie erkennen und verstehen, wie sie unser Verhalten beeinflussen. Hier sind einige häufige Anzeichen von Fomo:

  1. Ständige Überprüfung Sozialer Medien: Wenn du dich dabei ertappst, soziale Medien obsessiv zu überprüfen, auch wenn du eigentlich keine Zeit hast oder andere Prioritäten verfolgen solltest, könnte Fomo die Ursache sein.
  2. Vergleich mit Anderen: Fühlst du dich oft unzufrieden, wenn du siehst, wie andere Spaß haben, Erfolg haben oder generell ein erfülltes Leben führen, während du das Gefühl hast, zurückzubleiben? Dieser ständige Vergleich kann ein Zeichen von Fomo sein.
  3. Schwierigkeiten, sich zu entscheiden: Fomo kann Entscheidungen erschweren, insbesondere wenn es darum geht, wie du deine Zeit verbringen sollst. Die Sorge, die “falsche” Entscheidung zu treffen und etwas Besseres zu verpassen, kann lähmend sein.
  4. Unruhe: Eine ständige Unruhe oder das Gefühl, etwas verpassen zu können, wenn du nicht online bist oder wenn du nicht an einer bestimmten Aktivität teilnimmst, ist ein klassisches Anzeichen von Fomo.
  5. Überbuchung des Terminkalenders: Das Bedürfnis, an jedem Event teilzunehmen, und die Angst, etwas zu verpassen, können dazu führen, dass du deinen Terminkalender überbuchst und dich überfordert fühlst.
  6. Niedergeschlagenheit nach dem Surfen in Sozialen Medien: Wenn du dich nach dem Durchscrollen von Social Media oft schlechter fühlst, könnte das ein Zeichen von Fomo sein.

Fomo: Wann Anzeichen eines psychischen Problems

Fomo kann von Zeit zu Zeit bei jedem auftreten, aber wann deutet es auf ein tiefergehendes psychisches Problem hin? Hier sind einige Situationen und Anzeichen, die darauf hindeuten könnten, dass es Zeit ist, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen:

  1. Dauerhafte Besorgnis: Wenn die Sorge, etwas zu verpassen, konstant ist und deinen Alltag stört, könnte es ein Anzeichen für ein größeres Problem sein.
  2. Einschränkung des täglichen Lebens: Wenn Fomo dich davon abhält, deine täglichen Aufgaben zu erledigen oder wichtige Verpflichtungen zu erfüllen, könnte es ein ernstes Problem darstellen.
  3. Soziale Isolation: Ironischerweise kann Fomo, trotz seiner Verbindung zu sozialen Aktivitäten, tatsächlich zu sozialer Isolation führen, wenn du dich zurückziehst, weil du dich überfordert fühlst oder Angst hast, die „falschen“ sozialen Aktivitäten zu wählen.
  4. Andauernde Unzufriedenheit: Wenn du trotz Beteiligung an vielen Aktivitäten und ständiger Online-Präsenz ständig unzufrieden bist, könnte Fomo ein tiefer liegendes Problem signalisieren.
  5. Schlafprobleme: Wenn die Sorge, etwas zu verpassen, deinen Schlaf stört, ist dies ein klares Zeichen dafür, dass Fomo dein Wohlbefinden beeinträchtigt.
  6. Angst oder Depression: Fomo kann sowohl eine Ursache als auch eine Folge von Angst und Depression sein. Wenn du bemerkst, dass deine Stimmung dauerhaft niedrig ist oder deine Ängste zunehmen, ist es vielleicht an der Zeit, professionelle Hilfe zu suchen.

Es ist wichtig zu betonen, dass es normal ist, gelegentlich das Gefühl zu haben, etwas zu verpassen. Doch wenn Fomo beginnt, deine Lebensqualität zu beeinträchtigen, könnte eine professionelle Einschätzung und Unterstützung sehr hilfreich sein.

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Fomo: Gründe

Die Gründe für Fomo können vielfältig und individuell unterschiedlich sein, doch hier sind einige allgemeine Faktoren, die zu diesem Gefühl beitragen können:

  1. Soziale Medien: Die unaufhörliche Flut von Updates, Fotos und Nachrichten auf sozialen Medien kann das Gefühl erzeugen, ständig auf dem Laufenden bleiben zu müssen, um nichts zu verpassen.
  2. Vergleichskultur: Wir leben in einer Kultur des Vergleichs, in der der Erfolg und die Lebensqualität anderer oft als Maßstab für unser eigenes Glück und unsere Zufriedenheit herangezogen werden.
  3. Hohe Erwartungen: Manchmal setzen wir uns selbst unter Druck, alles zu erleben und zu erreichen, was andere tun, was zu einem Gefühl der Unzulänglichkeit und Fomo führen kann.
  4. Angst vor Ausschluss: Die Angst, ausgeschlossen oder nicht dazugehörig zu sein, kann auch Fomo fördern. Dies ist ein tief verwurzeltes menschliches Bedürfnis, das durch soziale Medien und die moderne Gesellschaft verstärkt werden kann.
  5. Überinformation: Die enorme Menge an Informationen und Möglichkeiten, die uns heute zur Verfügung stehen, kann überwältigend sein und zu der Angst führen, wir könnten die “falsche” Wahl treffen oder etwas Besseres verpassen.
  6. Perfektionismus: Der Wunsch, das perfekte Leben zu führen und alle Möglichkeiten auszuschöpfen, kann ebenfalls zu Fomo beitragen.

Verstehen, was hinter dem Gefühl von Fomo steckt, kann der erste Schritt sein, um es zu bewältigen.

Fomo: Tipps

Die gute Nachricht ist, dass es Möglichkeiten gibt, Fomo in den Griff zu bekommen. Hier sind einige erprobte Tipps:

1. Ändere deinen Fokus: Anstatt dich darauf zu konzentrieren, was dir fehlt, schätze, was du hast. Auf Social Media ist das vielleicht schwierig, aber es ist machbar. Füge mehr positive Personen zu deinem Feed hinzu und blende Personen aus, die zu viel prahlen oder dich nicht unterstützen. Ändere deinen Feed so, dass er weniger von dem zeigt, was Fomo auslöst, und mehr von dem, was dir ein gutes Gefühl gibt.

2. Digital Detox: Zu viel Zeit auf dem Handy oder auf Social Media kann Fomo verschärfen. Eine Reduzierung der Nutzung oder sogar eine digitale Detox-Kur, bei der du eine Pause von digitalen Geräten einlegst, kann helfen. Wenn eine komplette digitale Detox-Kur nicht möglich ist, überlege, die Nutzung bestimmter Social Media Apps zu beschränken, die das Gefühl des Verpassens fördern.

3. Führe ein Tagebuch: Anstatt alles online zu posten, könnten persönliche Erinnerungen in einem privaten Tagebuch festgehalten werden. Dies kann helfen, den Fokus von der öffentlichen Bestätigung auf die private Wertschätzung der schönen Momente im Leben zu verlagern.

4. Suche echte Verbindungen: Wenn du dich einsam oder ausgeschlossen fühlst, ist das ein Signal deines Gehirns, dass du echte Verbindungen suchen solltest. Anstatt mehr Zeit auf Social Media zu verbringen, triff dich persönlich mit Freunden. Selbst eine direkte Nachricht an einen Freund kann eine intimere Verbindung schaffen als das Hoffen auf “Likes” bei einem öffentlichen Post.

5. Konzentriere dich auf Dankbarkeit: Studien zeigen, dass dankbarkeitsfördernde Aktivitäten, wie das Führen eines Dankbarkeitstagebuchs oder das Ausdrücken von Wertschätzung gegenüber anderen, die Stimmung heben können. Wenn du dich auf das konzentrierst, was du hast, und Dankbarkeit übst, kann das deinen Blickwinkel ändern und helfen, Fomo zu überwinden.

Abschlusswort von Mentalwohl

Fomo kann uns das Gefühl geben, in einem endlosen Kreislauf des Verlangens und der Unzufriedenheit gefangen zu sein. Doch die Erkenntnis, dass dieses Gefühl überwunden werden kann, ist ein kraftvoller Schritt in Richtung eines erfüllteren Lebens. Indem wir unsere digitalen Gewohnheiten überdenken, unsere Wertschätzung für das Hier und Jetzt kultivieren und authentische Verbindungen pflegen, können wir uns von der belastenden Angst befreien, etwas zu verpassen. Die Welt um uns herum ist voller einfacher Freuden und tiefer Bedeutungen, die darauf warten, entdeckt zu werden. Dein Weg zu einem zufriedenen und ausgeglichenen Leben liegt direkt vor dir – und er beginnt mit der Entscheidung, den Moment zu leben und zu schätzen, was du hast.

Häufig gestellte Fragen

  • Was bedeutet Fomo?

    Fomo steht für “Fear of Missing Out”, was auf Deutsch “die Angst, etwas zu verpassen” bedeutet. Dieses Gefühl kann durch soziale Medien intensiviert werden, da die ständige Flut an Updates und Nachrichten den Druck erhöht, immer auf dem Laufenden bleiben zu wollen​.

  • Wie erkennt man Fomo?

    Die Symptome von Fomo können sich durch ständige Unruhe, den Drang, soziale Medien zu überprüfen, und die Angst, nicht genug zu tun oder zu haben, äußern. Ein weiteres Anzeichen könnte sein, dass man sich bei dem Gedanken unwohl fühlt, eine soziale Veranstaltung oder ein wichtiges Ereignis zu verpassen​.

  • Wie kann man Fomo entgegenwirken?

    Um Fomo entgegenzuwirken, könnte es hilfreich sein, die Nutzung sozialer Medien zu reduzieren, die eigene Beziehung zu diesen Plattformen zu hinterfragen und anzupassen, sowie Achtsamkeit und Dankbarkeit zu üben. Echte Verbindungen im persönlichen Leben zu pflegen und sich auf die positiven Aspekte des eigenen Lebens zu konzentrieren, kann auch dabei helfen, das Gefühl von Fomo zu mindern.


Quellen

  1. Herman1 D. Introducing short-term brands: A new branding tool for a new consumer reality. Journal of Brand Management. J Brand Manag 7, 330–340 (2000). doi:10.1057/bm.2000.23
  2. Oberst U, Wegmann E, Stodt B, Brand M, Chamarro A. Negative consequences from heavy social networking in adolescents: The mediating role of fear of missing out. J Adolesc. 2017;55:51-60. doi:10.1016/j.adolescence.2016.12.008
  3. Wolniewicz CA, Tiamiyu MF, Weeks JW, Elhai JD. Problematic smartphone use and relations with negative affect, fear of missing out, and fear of negative and positive evaluation. Psychiatry Res. 2018;262:618-623. doi:10.1016/j.psychres.2017.09.058