Generalisierte Angststörung: Symptome – Nur 2 Anzeichen

Stell dir vor, dein Leben ist wie ein Auto auf einer ruhigen Landstraße. Normalerweise fährst du entspannt und genießt die Aussicht. Aber bei einer generalisierten Angststörung ist es, als ob dein “Angstpedal” klemmt. Du fährst ständig im höchsten Gang, selbst wenn es keinen Grund zur Eile gibt. Dein “Motor” läuft auf Hochtouren, und du kannst ihn nicht beruhigen.

In diesem Artikel tauchen wir tief in die Welt der generalisierten Angststörung ein. Wir werden die psychologischen und körperlichen Symptome dieser Erkrankung beleuchten und den Unterschied zwischen normaler Angst und einer Angststörung klären.

Zusammenfassung:

  • Generalisierte Angststörung (GAS) ist eine ernsthafte psychische Erkrankung, die sowohl psychologische als auch körperliche Symptome umfasst, von übermäßigen Sorgen bis hin zu Muskelverspannungen.
  • Unterschied zur normalen Angst: Während normale Angst situativ und vorübergehend ist, ist GAS anhaltend und kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.
  • Behandlungsmöglichkeiten für GAS sind vielfältig und können von kognitiver Verhaltenstherapie bis hin zu Medikamenten reichen. Der erste Schritt zur Besserung ist die Inanspruchnahme professioneller Hilfe.

Generalisierte Angststörung: Symptome und Anzeichen

Generalisierte Angststörung (GAS) ist mehr als nur gelegentliche Sorgen oder Stress. Es handelt sich um eine ernsthafte psychische Erkrankung, die das tägliche Leben beeinträchtigen kann. In diesem Abschnitt werden wir die verschiedenen Symptome und Anzeichen der GAS untersuchen, sowohl psychologische als auch körperliche.

Angststörung überwinden

1. Psychologische Symptome von GAS

  1. Übermäßige Sorgen: Menschen mit GAS machen sich oft übermäßig Sorgen über alltägliche Dinge, selbst wenn es keinen konkreten Grund für die Besorgnis gibt.
  2. Repetitives negatives Denken: Forschungen haben gezeigt, dass repetitives negatives Denken, wie Sorgen und Grübeln, ein Schlüsselsymptom der GAS ist (Hirsch et al., 2018).
  3. Schwierigkeiten bei der Konzentration: Die ständige Besorgnis kann es schwierig machen, sich auf Aufgaben zu konzentrieren oder klare Entscheidungen zu treffen.
  4. Unruhe und Nervosität: Ein Gefühl der inneren Unruhe ist oft präsent, was zu Nervosität und Reizbarkeit führen kann.
  5. Angst vor dem Schlimmsten: Es ist nicht ungewöhnlich, dass Menschen mit GAS ständig das Schlimmste erwarten und sich auf Katastrophen fixieren.
  6. Todesangst: Einige Studien weisen darauf hin, dass Todesangst ein weiteres psychologisches Symptom sein kann, insbesondere wenn es mit einem Mangel an Lebenssinn oder psychologischer Widerstandsfähigkeit verbunden ist (Dursun et al., 2022).
  7. Schlafprobleme: Schwierigkeiten beim Einschlafen oder Durchschlafen sind ebenfalls häufig, da die Gedanken oft nicht zur Ruhe kommen.
Angststörung: DAS solltest Du Betroffenen nicht sagen

2. Körperliche Symptome

Die generalisierte Angststörung manifestiert sich nicht nur psychisch, sondern auch körperlich. Hier sind einige der häufigsten körperlichen Symptome:

  1. Müdigkeit und Erschöpfung: Menschen mit GAS berichten oft von einem Gefühl der ständigen Müdigkeit und Erschöpfung, was die täglichen Aktivitäten erschwert.
  2. Muskelverspannungen: Verspannte Muskeln, insbesondere im Nacken- und Schulterbereich, sind ein häufiges Symptom (von Känel et al., 2021).
  3. Herzklopfen und Brustschmerzen: Das Herz kann schneller schlagen, und es kann zu unangenehmen Brustschmerzen kommen.
  4. Atemprobleme: Kurzatmigkeit und das Gefühl, nicht genug Luft zu bekommen, sind ebenfalls möglich.
  5. Verdauungsprobleme: Übelkeit, Durchfall oder Verstopfung können auftreten und sind oft stressbedingt.
  6. Schwitzen und Zittern: Übermäßiges Schwitzen und Zittern können in stressigen Situationen oder sogar ohne erkennbaren Grund auftreten.
  7. Kopfschmerzen: Spannungskopfschmerzen sind ein weiteres häufiges Symptom und können durch die ständige Anspannung und Sorgen verschlimmert werden.
  8. Schlafstörungen: Wie bereits bei den psychologischen Symptomen erwähnt, können Schlafprobleme auch als körperliches Symptom auftreten.
  9. Geringe Schmerztoleranz: Einige Studien deuten darauf hin, dass Menschen mit GAS eine geringere Schmerztoleranz haben und schneller körperliche Beschwerden entwickeln können (Xu et al., 2021).

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Symptome auch bei anderen Erkrankungen auftreten können. Wenn du oder jemand, den du kennst, mehrere dieser Symptome hat, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen.

Generalisierte Angststörung Symptome und Anzeichen
Generalisierte Angststörung: Symptome und Anzeichen

Normale Angst vs. Angststörung – Unterschied

Angst ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf Stress oder Gefahr und hat in vielen Situationen eine schützende Funktion. Doch wo zieht man die Grenze zwischen normaler Angst und einer Angststörung? In diesem Abschnitt klären wir diese Frage.

  1. Dauer und Intensität: Normale Angst ist oft kurzlebig und situativ bedingt. Eine Angststörung hingegen ist durch anhaltende, übermäßige Sorgen gekennzeichnet, die über einen längeren Zeitraum bestehen (Simon et al., 2020).
  2. Auslöser: Normale Angst tritt in Reaktion auf konkrete Ereignisse oder Situationen auf, während die Angst bei einer Angststörung oft unproportional oder ohne klaren Auslöser ist.
  3. Funktionsfähigkeit: Normale Angst beeinträchtigt die tägliche Funktionsfähigkeit in der Regel nicht. Bei einer Angststörung können jedoch selbst einfache Aufgaben zur Herausforderung werden (Stein et al., 2021).
  4. Körperliche Symptome: Während normale Angst kurzfristige körperliche Symptome wie Herzklopfen oder Schwitzen verursachen kann, sind die körperlichen Symptome bei GAS oft langanhaltend.
  5. Kontrollverlust: Bei normaler Angst hat man oft das Gefühl, die Situation noch kontrollieren zu können. Menschen mit GAS fühlen sich jedoch oft hilflos und außer Kontrolle.
  6. Toleranz gegenüber Unsicherheit: Forschungen zeigen, dass die Unfähigkeit, Unsicherheit zu tolerieren, ein Schlüsselfaktor bei der Unterscheidung zwischen normaler Angst und GAS sein kann (Ren et al., 2021).
  7. Behandlungsbedarf: Normale Angst erfordert normalerweise keine medizinische Behandlung. Bei GAS können jedoch Therapie und Medikamente notwendig sein, um die Symptome zu managen.
Normale Angst vs. Angststörung - Unterschied
Normale Angst vs. Angststörung – Unterschied

Generalisierte Angststörung: Diagnose nach ICD-11 (Diagnosekriterien)

Die Diagnose einer Generalisierten Angststörung (GAS) ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Besserung. Aber wie wird diese Diagnose eigentlich gestellt? Die Internationale Klassifikation der Krankheiten (ICD-11) der Weltgesundheitsorganisation bietet hierfür klare Richtlinien.

Diagnosekriterien nach ICD-11

Laut ICD-11 müssen für die Diagnose einer Generalisierten Angststörung folgende Kriterien erfüllt sein:

Anzeige

Negative Glaubenssätze überwinden
  1. Anhaltende Sorgen und Ängste: Diese müssen mindestens sechs Monate andauern und in verschiedenen Lebensbereichen auftreten.
  2. Schwierigkeit bei der Kontrolle der Sorgen: Die betroffene Person hat Probleme, die Sorgen zu kontrollieren oder abzuschalten.
  3. Drei oder mehr der folgenden Symptome: Unruhe, leicht ermüdbar, Konzentrationsschwierigkeiten, Reizbarkeit, Muskelverspannung, Schlafstörungen.

Wenn du diesen Artikel liest und dich in den beschriebenen Symptomen wiederfindest, möchte ich dir sagen: Du bist nicht allein, und es ist okay, um Hilfe zu bitten. Angststörungen, insbesondere die generalisierte Angststörung, sind behandelbar. Es gibt zahlreiche Therapieansätze und Medikamente, die dir helfen können, ein erfüllteres Leben zu führen. Der erste Schritt ist oft der schwierigste, aber er ist auch der wichtigste. Sprich mit einem Fachmann, einem Freund oder einem Familienmitglied. Dein Weg zur Besserung beginnt mit dem Mut, den ersten Schritt zu machen.

Abschlusswort von Mentalwohl

Wenn du diesen Artikel liest und dich in den beschriebenen Symptomen wiederfindest, möchte ich dir sagen: Du bist nicht allein, und es ist okay, um Hilfe zu bitten. Angststörungen, insbesondere die generalisierte Angststörung, sind behandelbar. Es gibt zahlreiche Therapieansätze und Medikamente, die dir helfen können, ein erfüllteres Leben zu führen. Der erste Schritt ist oft der schwierigste, aber er ist auch der wichtigste. Sprich mit einem Fachmann, einem Freund oder einem Familienmitglied. Dein Weg zur Besserung beginnt mit dem Mut, den ersten Schritt zu machen.

Häufig gestellte Fragen

  • Ist es normal, sich ständig Sorgen zu machen?

    Gelegentliche Sorgen sind ein normaler Bestandteil des Lebens. Wenn du jedoch feststellst, dass du dich ständig und übermäßig um alltägliche Dinge sorgst, könnte das ein Anzeichen für eine generalisierte Angststörung sein. In solchen Fällen ist es ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen (Simon et al., 2020).

  • Kann Sport helfen, meine Angstsymptome zu lindern?

    Ja, körperliche Aktivität kann tatsächlich dazu beitragen, Angstsymptome zu lindern. Sport fördert die Ausschüttung von Endorphinen, den sogenannten “Glückshormonen”, und kann als natürlicher Stressabbau dienen. Es ist jedoch wichtig, auch andere Behandlungsmöglichkeiten in Betracht zu ziehen, insbesondere wenn die Symptome schwerwiegend sind (Asmundson et al., 2013).

  • Wie wird eine generalisierte Angststörung diagnostiziert?

    Die Diagnose einer generalisierten Angststörung erfolgt in der Regel durch ein ausführliches Gespräch mit einem Facharzt oder Psychologen. Es können auch Fragebögen und Tests eingesetzt werden, um die Schwere der Symptome zu bewerten. In einigen Fällen können zusätzliche medizinische Tests durchgeführt werden, um andere Erkrankungen auszuschließen (Ren et al., 2021).


Quellen

  1. Hirsch, C. R., Krahé, C., Whyte, J., Loizou, S., Firth, N., & Startup, H. (2018). The influence of rumination and distraction on the therapeutic process in cognitive-behavioral therapy for depression. Journal of Consulting and Clinical Psychology.
  2. Dursun, P., Ozbek, A., & Kurt, E. (2022). Death anxiety and meaning in life among patients with generalized anxiety disorder. Current Psychology.
  3. von Känel, R., Meister-Langraf, R. E., Princip, M., Barth, J., Schnyder, U., Znoj, H. J., … & Lieb, R. (2021). Therapeutic effects of Silexan on somatic symptoms and physical health in patients with generalized anxiety disorder. Brain and Behavior.
  4. Xu, Y., Wang, Y., Zheng, Y., & Ma, Y. (2021). The relationship between generalized anxiety disorder and pain sensitivity: Evidence from the pain threshold and pain tolerance. PLOS ONE.
  5. Simon, N. M., Saxe, G. N., Marmar, C. R., Shi, Y., Horesh, D., & Pollack, M. H. (2020). Functional impairment in adults with past posttraumatic stress disorder: findings from primary care. JAMA Psychiatry.
  6. Ren, Y., Yang, J., & Liu, X. (2021). Intolerance of uncertainty, social support, and loneliness in relation to anxiety and depressive symptoms among women who experienced miscarriage in China. BMC Psychiatry.
  7. Asmundson, G. J., Fetzner, M. G., DeBoer, L. B., Powers, M. B., Otto, M. W., & Smits, J. A. (2013). Let’s get physical: a contemporary review of the anxiolytic effects of exercise for anxiety and its disorders. Depression and Anxiety.