Achtsamkeit: Übungen – 5 effektive Wege ins Hier und Jetzt

Stell dir vor, dein Geist ist wie ein unruhiger See, ständig in Bewegung durch die Winde der Gedanken und Emotionen. Achtsamkeit ist wie das sanfte Glätten der Wasseroberfläche, sodass du klarer sehen und tiefer verstehen kannst, was unter der Oberfläche liegt. Es ist der Anker, der dich im Hier und Jetzt hält und dir hilft, den Moment in seiner vollen Pracht zu erleben.

In diesem Artikel tauchen wir tief in die Welt der Achtsamkeitsübungen ein. Wir werden verschiedene Übungen vorstellen, von achtsamem Gehen bis zum Body-Scan, die dir helfen können, deinen Geist zu beruhigen und im gegenwärtigen Moment präsent zu sein. Außerdem geben wir dir allgemeine Tipps für den Alltag und sprechen über typische Hürden, die du auf deinem Weg zur Achtsamkeit erleben könntest.

Zusammenfassung:

  • Fünf Achtsamkeitsübungen: Der Artikel stellt fünf verschiedene Achtsamkeitsübungen vor, darunter achtsames Gehen, achtsames Essen und die Rosinenübung, die dir helfen, den gegenwärtigen Moment bewusster zu erleben.
  • Typische Hürden: Der Artikel beleuchtet sechs typische Hürden bei der Achtsamkeitspraxis, wie Zeitmangel und Selbstkritik.
  • Praktische Alltagstipps: Von der Etablierung einer morgendlichen Routine bis zum bewussten Zuhören bietet der Artikel sieben konkrete Tipps, um Achtsamkeit in deinen Alltag zu integrieren.

Achtsamkeit: Übungen

Achtsamkeit ist mehr als nur ein Trend; es ist eine Lebensweise, die uns hilft, bewusster und zufriedener zu leben. Es gibt zahlreiche Übungen, die uns dabei unterstützen können, achtsamer durchs Leben zu gehen. In diesem Abschnitt stellen wir dir fünf einfache, aber wirkungsvolle Achtsamkeitsübungen vor, die du in deinen Alltag integrieren kannst.

Achtsamkeitsübung: Die Rosinenübung

1. Übung: Achtsames Gehen

Achtsames Gehen ist eine einfache, aber kraftvolle Übung, die du fast überall ausführen kannst. Es geht darum, jeden Schritt bewusst wahrzunehmen und so eine Verbindung zum gegenwärtigen Moment herzustellen.

So geht’s:

  1. Startposition: Finde einen ruhigen Ort, an dem du ungestört bist. Es kann ein Park, ein Wald oder sogar ein ruhiger Flur in deinem Zuhause sein.
  2. Fokus: Konzentriere dich auf deine Füße. Spüre, wie sie den Boden berühren und wie sich das Gewicht von einem Fuß auf den anderen verlagert.
  3. Tempo: Gehe langsam und bewusst. Nimm jeden Schritt einzeln wahr, als wäre es der erste und letzte Schritt, den du je machen würdest.
  4. Atmung: Versuche, deine Atmung mit deinen Schritten zu synchronisieren. Einatmen, wenn du einen Fuß hebst; ausatmen, wenn du ihn absetzt.
  5. Beobachtung: Nimm wahr, wie sich der Boden unter deinen Füßen anfühlt, wie die Luft deine Haut berührt und welche Geräusche du hörst.

Warum es wirkt: Achtsames Gehen hilft dir, den Geist zu beruhigen und Stress abzubauen. Es ist eine Form der Meditation, die du leicht in deinen Alltag integrieren kannst. Laut einer Studie der Harvard Medical School kann achtsames Gehen sogar dazu beitragen, Symptome von Angst und Depression zu lindern.

2. Übung: Achtsames Essen

Achtsames Essen ist eine wunderbare Möglichkeit, die Freude am Essen wiederzuentdecken und gleichzeitig eine tiefere Verbindung zu dir selbst herzustellen. Es geht darum, jeden Bissen voll und ganz zu erleben, anstatt gedankenlos zu essen.

So geht’s:

  1. Vorbereitung: Setze dich an einen ruhigen Ort, an dem du ungestört essen kannst. Schalte alle Ablenkungen aus – ja, auch das Handy!
  2. Bewusste Auswahl: Nimm dir einen Moment Zeit, um das Essen vor dir zu betrachten. Was siehst, riechst und fühlst du?
  3. Langsamkeit: Nimm einen kleinen Bissen und lege dann das Besteck ab. Kau den Bissen langsam und gründlich.
  4. Sinneserfahrung: Versuche, alle Geschmacksnuancen und Texturen wahrzunehmen. Wie fühlt sich das Essen in deinem Mund an?
  5. Dankbarkeit: Nutze die Gelegenheit, um für die Nahrung und die damit verbundene Energie dankbar zu sein.

Warum es wirkt: Achtsames Essen kann dir helfen, deine Beziehung zum Essen zu verbessern und ein besseres Verständnis für deine Körpersignale zu entwickeln. Laut einer Studie der Universität Kalifornien kann achtsames Essen sogar beim Abnehmen helfen und Essstörungen vorbeugen.

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3. Übung: Rosinenübung

Die Rosinenübung ist eine klassische Achtsamkeitsübung, die oft in Achtsamkeitskursen und -workshops verwendet wird. Sie mag auf den ersten Blick einfach erscheinen, aber sie bietet eine tiefgehende Erfahrung der Achtsamkeit durch die Exploration eines alltäglichen Objekts: einer Rosine.

So geht’s:

  1. Vorbereitung: Setze dich an einen ruhigen Ort und nimm eine Rosine in die Hand.
  2. Sehen: Betrachte die Rosine genau. Was fällt dir an ihrer Farbe, Form und Textur auf?
  3. Fühlen: Halte die Rosine zwischen deinen Fingern und spüre ihre Beschaffenheit. Ist sie weich, hart, rau oder glatt?
  4. Riechen: Führe die Rosine an deine Nase und nimm ihren Duft wahr. Was riechst du?
  5. Schmecken: Setze die Rosine in deinen Mund, aber kaue noch nicht. Wie fühlt sie sich an? Beginne dann langsam zu kauen und achte auf den Geschmack, der sich entfaltet.
  6. Schlucken: Nimm dir Zeit, bevor du die Rosine schluckst. Spüre, wie sie durch deinen Rachen und in den Magen wandert.

Warum es wirkt: Die Rosinenübung ist eine hervorragende Möglichkeit, die Prinzipien der Achtsamkeit in einer konkreten, greifbaren Weise zu erfahren. Sie fördert die Konzentration und das Bewusstsein für die Sinne. Laut einer Studie der Universität Oxford kann diese Übung dazu beitragen, Stress und Angst zu reduzieren.

4. Übung: Body-Scan

Der Body-Scan ist eine meditative Achtsamkeitsübung, die darauf abzielt, dir ein besseres Bewusstsein für deinen eigenen Körper zu geben. Es ist eine Art innerer Rundgang durch deinen Körper, bei dem du deine Aufmerksamkeit auf verschiedene Körperteile lenkst und sie bewusst wahrnimmst.

So geht’s:

  1. Position: Lege dich bequem auf den Rücken oder setze dich auf einen Stuhl. Schließe deine Augen, wenn du dich dabei wohlfühlst.
  2. Atmung: Beginne mit einigen tiefen Atemzügen, um dich zu zentrieren.
  3. Startpunkt: Starte bei den Zehen und arbeite dich langsam nach oben durch deinen Körper. Spüre in jeden Bereich hinein und nimm wahr, was du fühlst.
  4. Wahrnehmung: Achte auf Empfindungen wie Wärme, Kälte, Druck oder vielleicht sogar Schmerz. Versuche, diese Empfindungen ohne Urteil zu betrachten.
  5. Verweilen: Wenn du auf einen Bereich triffst, der verspannt oder schmerzhaft ist, verweile dort für ein paar Atemzüge und versuche, mit der Ausatmung die Anspannung loszulassen.

Warum es wirkt: Der Body-Scan ist nicht nur eine Übung zur Entspannung, sondern auch ein Werkzeug zur Selbstbeobachtung. Er kann dir helfen, frühzeitig Anzeichen von Stress oder Verspannungen zu erkennen und darauf zu reagieren. Laut einer Studie der Universität von Wisconsin kann der Body-Scan die Symptome von Stress und Angst signifikant reduzieren.

Achtsamkeit Übungen
Achtsamkeit: Übungen

Typische Hürden bei Achtsamkeitspraxis

Achtsamkeit mag einfach klingen, aber wie bei jeder anderen Praxis gibt es auch hier Herausforderungen. Hier sind einige der häufigsten:

  1. Zeitmangel: Viele Menschen glauben, sie hätten keine Zeit für Achtsamkeitsübungen. Tatsache ist, dass selbst wenige Minuten pro Tag einen Unterschied machen können.
  2. Ablenkungen: In unserer digitalen Welt ist es leicht, abgelenkt zu werden. Versuche, einen festen Rahmen für deine Achtsamkeitspraxis zu schaffen, indem du Ablenkungen minimierst.
  3. Ungeduld: Achtsamkeit ist ein Prozess, und es ist normal, dass du nicht sofort Ergebnisse siehst. Sei geduldig und bleibe dran.
  4. Selbstkritik: Es ist leicht, sich selbst zu kritisieren, wenn die Dinge nicht so laufen, wie geplant. Erinnere dich daran, dass Achtsamkeit darum geht, ohne Urteil wahrzunehmen.
  5. Vergleich: Vermeide den Vergleich mit anderen. Jeder ist auf seiner eigenen Reise, und es gibt keinen “richtigen” oder “falschen” Weg, achtsam zu sein.
  6. Unsicherheit: Manchmal ist es schwer zu wissen, ob man “es richtig macht”. Wenn du unsicher bist, ziehe professionelle Anleitung in Betracht, etwa durch Kurse oder Bücher.

Allgemeine Tipps für den Alltag

Achtsamkeit muss nicht kompliziert sein. Tatsächlich gibt es viele einfache Wege, wie du Achtsamkeit in deinen Alltag integrieren kannst. Hier sind einige Tipps, die dir dabei helfen können, ein achtsameres Leben zu führen:

  1. Morgendliche Routine: Beginne den Tag mit ein paar Minuten der Stille oder einer kurzen Meditation. Dies setzt den Ton für einen achtsamen Tag.
  2. Handyfreie Zonen: Lege bestimmte Zeiten und Orte fest, an denen du dein Handy beiseite legst, um präsenter zu sein.
  3. Atmungspausen: Nimm dir während des Tages kleine “Atmungspausen”. Nur ein paar tiefe Atemzüge können Wunder wirken.
  4. Ein-Tätigkeits-Modus: Versuche, Multitasking zu vermeiden und dich stattdessen auf eine Aufgabe zur Zeit zu konzentrieren.
  5. Natur genießen: Verbringe Zeit in der Natur. Selbst ein kurzer Spaziergang kann deine Sinne beleben und dir eine neue Perspektive geben.
  6. Dankbarkeit üben: Halte am Ende des Tages inne und denke an drei Dinge, für die du dankbar bist. Dies fördert eine positive Einstellung.
  7. Bewusstes Zuhören: Wenn du mit jemandem sprichst, höre aktiv und ohne Vorurteile zu. Dies verbessert nicht nur deine Beziehungen, sondern fördert auch die Achtsamkeit.

Abschlusswort von Mentalwohl

Achtsamkeit ist mehr als nur ein Konzept; es ist ein praktischer Weg, um dein Leben zu bereichern. Wenn du neu in der Achtsamkeitspraxis bist, starte mit kleinen Schritten. Probiere zum Beispiel die 5-Sinne-Übung aus, wenn du dich gestresst fühlst, oder integriere achtsames Gehen in deine Mittagspause.

Wenn du auf Hürden stößt, etwa durch Zeitmangel oder Selbstkritik, erinnere dich daran, dass Achtsamkeit ein fortlaufender Prozess ist. Es ist nie zu spät, wieder anzufangen. Nutze die allgemeinen Tipps, um Achtsamkeit in deinen Alltag zu integrieren, und sei offen für die positiven Veränderungen, die folgen werden. Du hast die Macht, dein Leben bewusster und erfüllter zu gestalten. Fang heute an!

Häufig gestellte Fragen

  • Muss ich meditieren, um achtsam zu sein?

    Nein, du musst nicht meditieren, um achtsam zu sein. Achtsamkeit und Meditation sind eng miteinander verbunden, aber Achtsamkeit kann in vielen verschiedenen Formen praktiziert werden. Du kannst achtsames Gehen, achtsames Essen oder sogar einfache Atemübungen ausprobieren. Das Wichtigste ist, eine Praxis zu finden, die für dich funktioniert und die du regelmäßig in deinen Alltag integrieren kannst.

  • Wie viel Zeit sollte ich für Achtsamkeitsübungen aufwenden?

    Die gute Nachricht ist, dass du nicht viel Zeit investieren musst, um die Vorteile der Achtsamkeit zu spüren. Selbst wenige Minuten pro Tag können einen positiven Einfluss haben. Der Schlüssel ist die Regelmäßigkeit. Versuche, jeden Tag ein paar Minuten für Achtsamkeitsübungen einzuplanen, sei es morgens, mittags oder abends.

  • Was mache ich, wenn ich während der Übungen abgelenkt werde?

    Ablenkung ist völlig normal und sollte nicht als Scheitern angesehen werden. Wenn du merkst, dass deine Gedanken abschweifen, ist das eigentlich ein Moment der Achtsamkeit, denn du hast es bemerkt! Bringe deine Aufmerksamkeit sanft zurück zum gegenwärtigen Moment, ohne dich selbst zu kritisieren. Mit der Zeit wirst du feststellen, dass es einfacher wird, fokussiert zu bleiben.


Quellen

  • Kabat-Zinn, J., & University of Massachusetts Medical School. (2011). Mindfulness-Based Stress Reduction (MBSR). PLOS ONE. Link zur Studie
  • Creswell, J. D., Way, B. M., Eisenberger, N. I., & Lieberman, M. D. (2007). Neural correlates of dispositional mindfulness during affect labeling. Psychosomatic Medicine. Link zur Studie
  • Kiken, L. G., Garland, E. L., Bluth, K., Palsson, O. S., & Gaylord, S. A. (2015). From a state to a trait: Trajectories of state mindfulness in meditation during intervention predict changes in trait mindfulness. Personality and Individual Differences. Link zur Studie
  • Davidson, R. J., & University of Wisconsin–Madison. (2010). Alterations in Brain and Immune Function Produced by Mindfulness Meditation. Psychosomatic Medicine. Link zur Studie
  • Shapero, B. G., Greenberg, J., Pedrelli, P., de Jong, M., & Desbordes, G. (2018). Mindfulness-Based Interventions in Psychiatry. Focus. Link zur Studie