Stell dir Selbstfürsorge als das Öl in einer gut laufenden Maschine vor. Ohne dieses Öl würde die Maschine anfangen zu quietschen, zu überhitzen und schließlich kaputtgehen. Genauso ist es mit uns Menschen. Wenn wir uns nicht um uns selbst kümmern, laufen wir Gefahr, auszubrennen und unsere Gesundheit zu gefährden.
Du hast vielleicht schon oft von Selbstfürsorge gehört, aber weißt du auch, was es wirklich bedeutet? In diesem Artikel erfährst du, warum Selbstfürsorge weit mehr ist als ein Modewort und wie sie dir dabei helfen kann, ein ausgeglicheneres und gesünderes Leben zu führen. Wir werden dir konkrete Übungen an die Hand geben und auf aktuelle Forschung und Studien eingehen, um dir ein umfassendes Bild dieses wichtigen Themas zu vermitteln.
Zusammenfassung:
- Selbstfürsorge ist ein vielschichtiger Prozess, der das körperliche, geistige und emotionale Wohlbefinden fördert und nicht nur als Luxus betrachtet werden sollte.
- Eine effektive Selbstfürsorge-Routine ist individuell und flexibel, angepasst an die persönlichen Bedürfnisse und Lebensumstände.
- Das Ziel der Selbstfürsorge ist es, ein Gleichgewicht in verschiedenen Lebensbereichen zu finden, um ein erfülltes und glückliches Leben zu führen.
Selbstfürsorge lernen – Übungen
So baust du eine Selbstfürsorge-Routine auf
Selbstfürsorge ist wie ein persönlicher Werkzeugkasten, den du immer bei dir trägst. Aber wie füllst du diesen Kasten mit den richtigen Werkzeugen? Hier sind fünf Schritte, die dir dabei helfen, eine nachhaltige Selbstfürsorge-Routine aufzubauen.
1. Finde deine Wohlfühl-Faktoren
Bevor du loslegst, mach dir klar, was dir wirklich guttut. Ist es die Ruhe der Natur, die dich zentriert? Oder vielleicht eine bestimmte Musikrichtung? Schreib alles auf, was dir in den Sinn kommt. Das können Dinge wie ein gutes Buch, ein Spaziergang im Wald oder sogar der Duft von frisch gebackenem Brot sein.
2. Integriere Selbstfürsorge in deinen Alltag
Du musst nicht gleich dein ganzes Leben umkrempeln. Fang klein an. Vielleicht beginnst du damit, deinen Arbeitsplatz mit Pflanzen und Bildern zu schmücken, die dir ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Oder du reservierst dir jeden Tag 15 Minuten für eine Meditation. Der Trick ist, Selbstfürsorge so in deinen Tag einzubauen, dass sie fast wie von selbst passiert.
3. Setz dir erreichbare Ziele
Jetzt, wo du weißt, was dir guttut, setz dir kleine, aber konkrete Ziele. Wenn du beispielsweise weniger Zeit am Handy verbringen möchtest, könntest du damit beginnen, es während des Essens beiseitezulegen. Kleine Schritte führen zu großen Veränderungen.
4. Mach nach einer Woche eine Bestandsaufnahme
Wie fühlst du dich nach der ersten Woche? Bemerkst du positive Veränderungen? Nutze diese Erkenntnisse als Motivation, um dranzubleiben. Vielleicht bist du sogar bereit, deine Routine etwas auszuweiten.
5. Sei flexibel und passe dich an
Selbstfürsorge ist kein starres Konzept. Es ist völlig okay, wenn du deine Routine anpasst oder sogar komplett änderst. Vielleicht entdeckst du neue Dinge, die dir guttun, oder alte Gewohnheiten passen nicht mehr zu dir. Das Wichtigste ist, dass du auf dich hörst und deine Bedürfnisse ernst nimmst.
Einfache Selbstfürsorge-Tipps zum Sofort-Ausprobieren
- Lies dir jeden Abend ein Kapitel aus einem Buch vor, das dich inspiriert.
- Mach einen kurzen Spaziergang in der Natur, um frische Luft zu schnappen.
- Geh früher ins Bett und gönne dir den Luxus von ausreichend Schlaf.
- Schalte alle elektronischen Geräte eine Stunde vor dem Schlafengehen aus.
- Koche dir ein gesundes und leckeres Gericht, das dir wirklich schmeckt.
Was ist Selbstfürsorge? – Definition
Mehr als nur ein Trend: Was Selbstfürsorge wirklich bedeutet
Selbstfürsorge ist weit mehr als ein Schaumbad am Sonntagabend oder eine Tafel Schokolade, wenn es uns mal nicht so gut geht. Es handelt sich um einen vielschichtigen, bewussten Prozess, der darauf abzielt, unser körperliches, geistiges und emotionales Wohlbefinden zu fördern. Es ist die Kunst, sich selbst nicht nur zu erhalten, sondern auch zu stärken, um den Herausforderungen des Lebens gewachsen zu sein.
Was Selbstfürsorge nicht ist
Bevor wir uns ansehen, was Selbstfürsorge wirklich ist, klären wir, was sie nicht ist. Sie ist kein Luxus, den man sich nur ab und zu gönnt. Sie ist auch nicht das kurzfristige Betäuben von Stress oder negativen Gefühlen durch ungesunde Gewohnheiten wie exzessives Essen, Alkoholkonsum oder Binge-Watching.
Was Selbstfürsorge wirklich ist
Selbstfürsorge ist eine langfristige Investition in dich selbst. Sie umfasst gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und Schlaf, aber auch mentale und emotionale Aspekte wie Selbstakzeptanz, das Setzen von Grenzen und das Pflegen von Beziehungen.
Die verschiedenen Facetten der Selbstfürsorge
- Soziale Selbstfürsorge: Freundschaften und soziale Kontakte sind essenziell für unser Wohlbefinden. Aber wie viel Zeit nimmst du dir wirklich für deine Freunde und Familie? Gute Beziehungen fallen nicht vom Himmel; sie erfordern Zeit und Aufmerksamkeit.
- Mentale Selbstfürsorge: Was füllt deinen Geist? Ob es nun ein gutes Buch ist, ein inspirierender Film oder ein anspruchsvolles Rätsel – mentale Anregung ist wichtig für deine geistige Gesundheit.
- Körperliche Selbstfürsorge: Dein Körper ist wie ein Auto; er braucht den richtigen Treibstoff und regelmäßige Wartung. Achte auf deine Ernährung, bewege dich ausreichend und schlafe gut.
- Emotionale Selbstfürsorge: Wie gehst du mit deinen Gefühlen um? Es ist wichtig, Emotionen nicht zu unterdrücken, sondern gesunde Wege zu finden, sie zu verarbeiten.
- Arbeitsbezogene Selbstfürsorge: Arbeit ist ein wichtiger Teil unseres Lebens, aber sie sollte nicht alles sein. Setze Grenzen und sorge für ein gutes Gleichgewicht zwischen Beruf und Freizeit.
- Spirituelle Selbstfürsorge: Dieser Aspekt kann von Meditation bis hin zu religiösen Praktiken reichen. Es geht darum, einen tieferen Sinn im Leben zu finden und sich mit etwas Größerem als sich selbst zu verbinden.
Das Ziel der Selbstfürsorge
Das ultimative Ziel der Selbstfürsorge ist es, ein Gleichgewicht in allen diesen Bereichen zu finden. Es geht nicht darum, in einem Bereich perfekt zu sein, sondern darum, ein gesundes Gleichgewicht zu finden, das dir erlaubt, ein erfülltes und glückliches Leben zu führen.
Abschlusswort von Mentalwohl
Selbstfürsorge ist kein Luxus, den du dir nur ab und zu gönnst; sie ist eine Notwendigkeit, die dir hilft, die Höhen und Tiefen des Lebens besser zu meistern. Und vergiss nicht: Selbstfürsorge ist so individuell wie du selbst. Ob du nun ein vielbeschäftigter Student oder ein Rentner bist, deine Selbstfürsorge-Routine sollte auf deine persönlichen Bedürfnisse und Lebensumstände zugeschnitten sein. Du musst nicht warten, bis du am Limit bist. Fang heute an, kleine, aber wirkungsvolle Schritte zu unternehmen, um deinem Leben mehr Qualität und Freude zu verleihen. Du verdienst es, dich selbst an die erste Stelle zu setzen. Also, worauf wartest du noch?
Häufig gestellte Fragen
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Ist Selbstfürsorge egoistisch?
Nein, Selbstfürsorge ist nicht egoistisch. Es ist eine notwendige Praxis, um sich selbst – und letztlich auch andere – besser zu verstehen und zu unterstützen. Wenn du dich selbst gut um dich kümmerst, bist du besser in der Lage, auch für andere da zu sein. Denk an die Sicherheitshinweise im Flugzeug: “Setze zuerst deine eigene Sauerstoffmaske auf, bevor du anderen hilfst.
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Wie finde ich heraus, welche Art von Selbstfürsorge für mich am besten ist?
Die beste Selbstfürsorge-Routine ist die, die zu deinem Lebensstil und deinen Bedürfnissen passt. Du kannst mit verschiedenen Aktivitäten und Gewohnheiten experimentieren, um herauszufinden, was dir wirklich guttut. Das kann von Meditation bis hin zu Sport oder kreativen Hobbys reichen. Wichtig ist, dass du dir Zeit nimmst, um herauszufinden, was dir persönlich am meisten bringt.
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Wie integriere ich Selbstfürsorge in einen bereits vollen Terminkalender?
Selbstfürsorge muss nicht zeitaufwendig sein. Es geht darum, bewusste Entscheidungen zu treffen, die dein Wohlbefinden fördern. Das kann so einfach sein wie ein fünfminütiger Spaziergang in der Mittagspause oder das bewusste Genießen einer Tasse Tee. Du kannst auch “Mikromomente” der Selbstfürsorge in deinen Tag einbauen, wie zum Beispiel tiefes Atmen an der roten Ampel oder ein kurzes Dankbarkeitsjournal am Abend.
Quellen
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