Schlaf ist wie das Aufladen eines Smartphones: Ohne genügend Energie läuft nichts so, wie es sollte. Wenn der Akku leer ist, funktionieren Apps nicht mehr richtig, und das Gerät wird träge. Genauso ist es mit uns Menschen. Ohne ausreichenden Schlaf sind wir weniger leistungsfähig, unsere Konzentration leidet, und unsere Stimmung sinkt.
In diesem Artikel erfährst du, wie du deine “Batterie” effizient aufladen kannst. Wir haben eine Liste von Tipps und Tricks zusammengestellt, die dir beim Einschlafen helfen können. Von bewährten Schlafhygiene-Ratschlägen bis hin zu natürlichen Hausmitteln – hier findest du alles, was du brauchst, um eine erholsame Nacht zu genießen.
Zusammenfassung:
- Schlafhygiene ist der Schlüssel: Schlafhygiene, was aus einer Reihe gesunder Schlafgewohnheiten besteht, ist essenziel. Dazu gehören Dinge wie ein strikter Schlafrhythmus und die Vermeidung von Nickerchen vor der Schlafenszeit.
- Körperliche Faktoren beachten: Die Temperatur des Schlafzimmers, das Tragen von Socken und die Verwendung einer Gewichtsdecke können den Schlaf erheblich beeinflussen.
- Entspannungstechniken und Hausmittel: Es gibt eine Vielzahl von Entspannungstechniken wie Meditation, progressive Muskelentspannung und Atemübungen. Zudem können natürliche Schlafmittel wie Melatonin und Kamille berücksichtigt werden.
Einschlafprobleme: Tipps zum Einschlafen
Auch wenn es Gründe für Schlafprobleme gibt, die professionelle Unterstützung brauchen, kannst du selbst einiges tun, um deine Schlafhygiene zu verbessern, egal was die Ursache ist.
Hier sind 12 Tipps und Tricks, die du ganz einfach umsetzen kannst, um schneller einzuschlafen:
1. Tipp: Übe Schlafhygiene
Schlafhygiene ist ein Bündel an Gewohnheiten, die du tagsüber pflegen kannst, damit du nachts besser schläfst. Zu den gängigen Schlafhygiene-Gewohnheiten gehören:
- Leg dich nur ins Bett, wenn du wirklich schlafen willst
- Lass Nickerchen aus, besonders vor der Schlafenszeit
- Steh auf, sobald du morgens wach bist
- Verlass das Bett, wenn du Probleme beim Einschlafen hast
- Halte einen strikten Schlafrhythmus ein
Um gute Schlafhygiene zu pflegen, sorge dafür, dass dein Bett nur mit Schlaf in Verbindung gebracht wird. Anstatt dich ins Bett zu legen, um fernzusehen, mach es dir auf der Couch gemütlich, bis es Zeit zum Schlafen ist.
2. Tipp: Kühle dein Schlafzimmer ab
Deine Körpertemperatur ändert sich, wenn du schläfst. Dein Körper kühlt ab, wenn du dich hinlegst, und wird wärmer, wenn du aufstehst. Wenn dein Zimmer zu warm ist, könnte es dir schwerfallen, einzuschlafen. Versuch mal, den Thermostat auf eine kühle Temperatur (15,6 – 19,4 °C) einzustellen – natürlich je nach deinem persönlichen Wohlgefühl.
Ein warmes Bad oder eine warme Dusche können auch helfen, den Temperaturwechsel deines Körpers zu beschleunigen. Wenn sich dein Körper danach abkühlt, könnte das ein Signal an dein Gehirn sein, dass es Zeit ist, zu schlafen.
3. Tipp: Zieh Socken an
Wenn du Schwierigkeiten beim Einschlafen hast und nicht weißt, warum, könnten deine Füße kalt sein – im wahrsten Sinne des Wortes. Studien haben gezeigt, dass sich bei kalten Füßen die Blutgefäße verengen, was die Blutzirkulation verringert und dein Gehirn dazu bringt, wach zu bleiben.
Indem du vor dem Schlafengehen Socken anziehst, kannst du deine Füße wärmen und die Blutgefäße in den Füßen erweitern. Das signalisiert deinem Gehirn, dass es Zeit für süße Träume ist.
4. Tipp: Benutz eine Gewichtsdecke
Gewichtsdecken sind schwere Decken, die als eine Art Drucktherapie dienen. Sie haben eine beruhigende Wirkung und fördern die Ausschüttung von Serotonin in deinem Gehirn. Die ideale Gewichtsdecke sollte etwa 10% deines Körpergewichts entsprechen. Bei diesem Gewicht übt die Decke genug Druck aus, um dich zu beruhigen und zu entspannen, ohne dass du dich eingeengt fühlst.
5. Tipp: Reduzier deine Bildschirmzeit
Elektronische Bildschirme geben blaues Licht ab, das die Produktion von Melatonin in deinem Körper stört und dich wacher macht. Das Scrollen durch Nachrichten oder soziale Medien, oder noch schlimmer, das Lesen deiner E-Mails, kann dein Gehirn aktivieren und das Einschlafen erschweren.
Statt also Zeit vor dem Fernseher oder an deinem Handy, Tablet oder Computer zu verbringen, könntest du:
- Musik hören
- Einen beruhigenden Podcast anhören
- Ein Hörbuch abspielen
Falls du nachts nicht von Bildschirmen loskommst, schau in den Einstellungen deines Geräts nach einem Nachtmodus. Das macht die Farben des Bildschirms wärmer und mindert die Auswirkungen des blauen Lichts auf deinen Schlaf.
6. Tipp: Probier Aromatherapie aus
Bei der Aromatherapie werden ätherische Öle eingesetzt. Sie kann dir helfen, wenn du Probleme beim Einschlafen hast, da sie zur Entspannung beiträgt. Eine systematische Überprüfung von 12 Studien hat gezeigt, dass Aromatherapie die Schlafqualität effektiv verbessern kann.
Beliebte Düfte, die positiv auf den Schlaf wirken, sind zum Beispiel:
- Lavendel
- Damaszener Rose
- Pfefferminz
Ein Diffusor für ätherische Öle kann hilfreich sein, um deinen Raum mit entspannenden Düften zu füllen, die den Schlaf fördern.
7. Tipp: Vermeide schweres Essen, Koffein & Alkohol
Was du vor dem Schlafengehen isst, kann deinen Schlaf beeinflussen. Forschungen haben gezeigt, dass kohlenhydratreiche Mahlzeiten dem Schlaf eher abträglich sind. Idealerweise solltest du deine letzte Mahlzeit mindestens 4 Stunden vor dem Schlafengehen einnehmen, damit du genug Zeit zum Verdauen hast.
Studien haben auch gezeigt, dass Koffein deine Schlafqualität bis zu sechs Stunden vor dem Schlafengehen beeinträchtigen kann. Wenn du also normalerweise gegen 22 Uhr ins Bett gehst, solltest du deine letzte Tasse Kaffee vor 16 Uhr trinken.
Und auch wenn Alkohol dir beim Einschlafen helfen kann, weil er entspannend wirkt, kann er den Schlaf insgesamt stören. Sobald die Wirkung nachlässt, kann er dich während der erholsamen Schlafphasen aufwecken.
8. Tipp: Lesen
Lesen kann eine gute Möglichkeit sein, um vor dem Schlafengehen zur Ruhe zu kommen. Bei Kindern hat sich gezeigt, dass Lesen vor dem Schlafengehen den Schlaf verlängert.
Es ist aber wichtig, den Unterschied zwischen E-Books und traditionellen Papierbüchern zu kennen. E-Books strahlen blaues Licht aus, das die Melatoninausschüttung stört. Daher ist es besser, aus einem physischen Buch zu lesen, um dich zu entspannen und deinen Schlaf zu verbessern.
9. Tipp: Meditation (oder entspanntes Yoga)
Yoga, Meditation und Achtsamkeit können deinen Geist beruhigen, Stress abbauen und deinen Körper entspannen. Sie verbessern auch nachweislich den Schlaf.
Wenn du dir vor dem Schlafengehen Zeit zum Meditieren nimmst, kannst du deinen Kopf vom Stress des Tages befreien und dich auf den gegenwärtigen Moment konzentrieren.
Meditationsanleitung:
- Setz oder leg dich in eine bequeme Position.
- Schließ die Augen, verlangsame deine Atmung und konzentriere dich auf tiefes Ein- und Ausatmen.
- Befreie deinen Geist von Gedanken. Wenn du merkst, dass sich Gedanken aufdrängen, beobachte sie unvoreingenommen und kehre zurück, indem du dich wieder auf deine Atmung konzentrierst.
- Fang mit einer fünfminütigen Meditation an und steigere dich nach und nach zu längeren Zeiten, wenn du dich dabei wohlfühlst.
Wenn du Schwierigkeiten mit der Meditation hast, gibt es viele geführte Meditationen, die dir helfen können, Achtsamkeit zu üben und schneller einzuschlafen.
10. Tipp: Progressive Muskelentspannung
Progressive Muskelentspannung ist eine Achtsamkeitsübung, die bei Verspannungen Wunder wirken kann. Wenn du dich auf deinen Körper konzentrierst statt auf deinen Geist, kann das zu mehr Entspannung führen.
Progressive Muskelentspannung – Anleitung:
- Zieh deine Augenbrauen 5 Sekunden lang hoch, um deine Stirnmuskeln anzuspannen.
- Entspann deine Muskeln sofort und spüre, wie die Spannung nachlässt. Warte 10 Sekunden.
- Lächle breit, um Spannung in deinen Wangen zu erzeugen. Halte es 5 Sekunden lang. Entspann dich.
- Mach eine Pause von 10 Sekunden.
- Blinzel mit geschlossenen Augen. Halte 5 Sekunden. Entspann dich.
- Mach eine Pause von 10 Sekunden.
- Neig deinen Kopf leicht nach hinten und schau bequem an die Decke. Halte 5 Sekunden. Entspann dich.
- Mach eine Pause von 10 Sekunden.
- Führ die Übung mit dem Rest deines Körpers fort und schlaf ein, auch wenn du nicht alle Muskeln angespannt und entspannt hast.
11. Tipp: Autogenes Training
Autogenes Training ist eine Entspannungsmethode, die auf den Prinzipien der Hypnose basiert. Es kann bei vielen körperlichen und emotionalen Problemen helfen, einschließlich Angstzuständen.
Autogenes Training – Anleitung:
- Leg dich hin und konzentrier dich auf deinen Atem. Sag dir selbst: „Ich bin völlig ruhig.“
- Konzentrier dich auf deine Arme und wiederhole: „Meine Arme sind sehr schwer“ und dann „Ich bin ganz ruhig“, mindestens sechsmal.
- Wiederhol das Mantra für verschiedene Körperteile, bis du dich entspannt fühlst.
12. Tipp: 4-7-8 Atemtechnik
Diese Atemtechnik kombiniert Meditation und Visualisierung und wird mit der Zeit immer effektiver.
4-7-8 Atemtechnik – Anleitung:
- Spreiz deine Lippen leicht und mach ein zischendes Geräusch beim Ausatmen durch den Mund.
- Schließ deine Lippen und atm ein durch die Nase, während du bis 4 zählst.
- Halt den Atem für 7 Sekunden.
- Atm 8 Sekunden lang aus (mit einem Zischgeräusch).
- Versuch, am Ende eines jeden Zyklus nicht zu wach zu sein und führe den Zyklus für vier volle Atemzüge durch.
Einschlafprobleme: Hausmittel
Wenn du auf der Suche nach einem natürlichen Schlafmittel bist, gibt es einige Optionen. Aber denk daran: Auch natürliche und pflanzliche Mittel können Nebenwirkungen haben, besonders bei falscher Dosierung. Daher ist es immer gut, vor der Selbstmedikation mit deinem Hausarzt oder deiner Hausärztin zu sprechen.
Hier sind 3 typische Hausmittel, die bei Schlafproblemen eingesetzt werden:
1. Hausmittel: Melatonin
Melatonin ist ein Hormon, das deinen zirkadianen Rhythmus reguliert und deinen Schlaf verbessern kann. Studien zeigen, dass Melatonin die Zeit bis zum Einschlafen verkürzt, das Gefühl der Schläfrigkeit verstärkt und die Schlafdauer verlängern kann.
2. Hausmittel: Kamille
Kamille ist ein beliebtes pflanzliches Schlafmittel, das schon seit Jahrhunderten genutzt wird. Es kann eine beruhigende Wirkung haben, die dir hilft, dich zu entspannen und dich besser auf den Schlaf vorzubereiten. Allerdings gibt es nicht genügend wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit von Kamille bei der Behandlung von Schlaflosigkeit.
3. Hausmittel: Baldrian
Baldrian ist ein Kräuterextrakt und eines der bekanntesten natürlichen Mittel gegen Angst und Schlaflosigkeit. Auch hier gibt es nicht genügend Beweise für seine Wirksamkeit bei der Behandlung von Schlaflosigkeit. Einige begrenzte Studien zeigen jedoch, dass Baldrian die Einschlafzeit verkürzen und die Schlafqualität verbessern kann.
Abschlusswort von Mentalwohl
Eine gute Nachtruhe kann Wunder für dich wirken, sowohl geistig als auch körperlich. Aber wenn du wach liegst und dich fragst, wie du schnell einschlafen kannst, kann die dadurch entstehende Angst das Einschlafen sogar noch erschweren.
Ob du nun progressive Muskelentspannung ausprobierst oder dich nach dem Abendessen langsam aufs Schlafen vorbereitest, eine angenehme Schlafroutine kann dir dabei helfen, schneller in den Schlaf zu finden.
Häufig gestellte Fragen
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Warum fällt es mir so schwer, einzuschlafen?
Wenn du Schwierigkeiten beim Einschlafen hast, bist du nicht allein. Es gibt viele Gründe, warum das Einschlafen manchmal zur Herausforderung wird. Stress, eine unregelmäßige Schlafenszeit, Bildschirmzeit vor dem Schlafengehen oder sogar deine Ernährung können eine Rolle spielen. Der Schlüssel liegt darin, eine entspannende Abendroutine zu entwickeln. Versuche, Techniken wie progressive Muskelentspannung, Atemübungen oder Meditation in deine Routine einzubauen. Und denk daran, es ist völlig okay, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn das Problem anhält.
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Wie kann ich meine Schlafqualität verbessern?
Gute Schlafqualität ist entscheidend für deine körperliche und geistige Gesundheit. Einige Tipps zur Verbesserung deiner Schlafqualität sind:
– Halte einen regelmäßigen Schlafrhythmus ein.
– Vermeide schweres Essen und koffeinhaltige Getränke vor dem Schlafengehen.
– Gestalte dein Schlafzimmer so, dass es einladend und beruhigend ist. Ein kühles Zimmer und eine bequeme Matratze können Wunder wirken.
– Nutze Entspannungstechniken wie Aromatherapie oder leichte Yoga-Übungen. -
Was tun, wenn ich mitten in der Nacht aufwache und nicht mehr einschlafen kann?
Es ist frustrierend, mitten in der Nacht aufzuwachen und nicht mehr einschlafen zu können. In solchen Momenten ist es wichtig, ruhig zu bleiben. Vermeide den Blick auf die Uhr, da dies nur mehr Stress verursacht. Versuche, dich mit sanfter Musik oder einer geführten Meditation zu beruhigen. Wenn du nach 20 Minuten immer noch wach bist, verlasse das Bett und tu etwas Entspannendes, wie ein Buch lesen, bis du dich müde genug fühlst, um wieder ins Bett zu gehen.
Quellen
- Nagendra, R. P., Maruthai, N., & Kutty, B. M. (2012). Meditation and its regulatory role on sleep. Frontiers in neurology, 3, 54.
- Drake, C., Roehrs, T., Shambroom, J., & Roth, T. (2013). Caffeine effects on sleep taken 0, 3, or 6 hours before going to bed. Journal of Clinical Sleep Medicine, 9(11), 1195-1200. [eingabe]