PTBS: Symptome – Ignoriere nicht DIESE 5 Anzeichen

Stell dir vor, dein Geist ist wie ein Computer, der normalerweise gut funktioniert. Aber was passiert, wenn ein Virus eindringt? Plötzlich laufen die Prozesse nicht mehr so reibungslos, und es tauchen immer wieder unerwünschte Pop-ups auf. So ähnlich kann man sich die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) vorstellen. Sie ist wie ein “mentaler Virus”, der die normale Funktionsweise des Geistes stört.

In diesem Artikel werden wir uns intensiv mit den Symptomen der PTBS beschäftigen. Wir werden den Stressor, der die PTBS auslöst, genauer betrachten und uns mit den verschiedenen Symptomkategorien auseinandersetzen: Intrusionssymptome, negative Stimmungsschwankungen, Vermeidungsverhalten und Veränderungen der Erregung und Reaktivität. Dabei stützen wir uns auf aktuelle Forschung und Studien, um dir ein umfassendes Bild dieser komplexen psychischen Störung zu vermitteln.

Zusammenfassung:

  • Stressor als Auslöser: PTBS beginnt mit einem traumatischen Ereignis, das als Stressor dient und eine Reihe von psychischen und physischen Symptomen auslöst.
  • Vielfältige Symptome: Von Intrusionssymptomen über negative Stimmungsschwankungen bis hin zu Vermeidungsverhalten und Hyperarousal – PTBS ist eine komplexe Störung, die viele Lebensbereiche beeinflusst.
  • Behandelbarkeit: Obwohl PTBS eine ernsthafte Herausforderung darstellt, gibt es effektive Behandlungsmöglichkeiten. Der erste Schritt zur Besserung ist die Erkenntnis, dass professionelle Hilfe notwendig ist.

PTBS: Symptome

Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist weit mehr als nur ein “schlechtes Gefühl” nach einem traumatischen Ereignis. Sie ist eine ernsthafte psychische Störung, die das Leben auf den Kopf stellen kann. Von sozialen Beziehungen bis hin zur Berufstätigkeit – die Auswirkungen sind oft gravierend und weitreichend. Um PTBS diagnostizieren zu können, müssen die Symptome mindestens einen Monat anhalten. Und nein, du kannst nicht einfach die Schuld auf den letzten Partyabend oder die Medikamente schieben. PTBS ist komplex und erfordert eine gründliche Diagnose.

1. Stressor

Der Auslöser, auch Stressor genannt, ist das Ereignis, das die PTBS ins Rollen bringt. Es ist der Funke im Pulverfass, der eine Kettenreaktion auslöst. Dabei kann es sich um verschiedene Arten traumatischer Erlebnisse handeln:

  • Direkte Erfahrung: Du selbst warst in einem traumatischen Ereignis verwickelt, sei es ein Autounfall, eine Nahtoderfahrung oder sexuelle Gewalt.
  • Zeuge sein: Du hast miterlebt, wie jemand anderem etwas Schreckliches passiert ist. Das kann genauso prägend sein, wie wenn es dir selbst widerfahren wäre.
  • Nahe Beziehung: Ein naher Verwandter oder Freund war in einen schweren Unfall verwickelt oder ist gewaltsam gestorben. Die emotionale Nähe zum Opfer kann ausreichen, um PTBS-Symptome auszulösen.
  • Medienexposition: Ja, selbst wiederholte Exposition gegenüber beunruhigenden Nachrichten und Bildern in den Medien kann ein Stressor sein. Das ist besonders relevant in unserer heutigen, vernetzten Welt.

2. Intrusionssymptome

Stell dir vor, du sitzt gemütlich auf deinem Sofa und schaust einen Film. Plötzlich springt eine Szene auf den Bildschirm, die dich unerwartet an dein Trauma erinnert. Dein Herz rast, deine Hände zittern, und du fühlst dich, als wärst du wieder mitten im Geschehen. Willkommen in der Welt der Intrusionssymptome. Sie sind wie unerwünschte Gäste, die ohne Vorwarnung in deinem Kopf auftauchen und Chaos anrichten. Hier sind einige der häufigsten Erscheinungsformen:

  • Aufdringliche Erinnerungen: Du erlebst wiederkehrende, unfreiwillige und aufdringliche Gedanken an das Trauma. Bei Kindern über sechs Jahren kann sich das durch wiederholtes Spielen äußern, in dem sie Aspekte des Traumas einbauen.
  • Albträume: Die Nächte bieten keine Erholung. Stattdessen wirst du von Albträumen heimgesucht, die sich auf das traumatische Ereignis beziehen.
  • Flashbacks: Das sind dissoziative Reaktionen, bei denen du das Gefühl hast, das Trauma erneut zu erleben. Diese Flashbacks können von kurzen Momenten bis hin zu Episoden reichen, in denen du das Bewusstsein für die Realität verlierst.
  • Emotionaler Stress: Nach dem Erleben oder dem Gedanken an das Trauma fühlst du dich extrem gestresst. Das kann von leichter Unruhe bis zu schweren Angstzuständen reichen.
  • Physiologische Reaktionen: Dein Körper spielt auch mit. Du könntest eine erhöhte Herzfrequenz, Schwitzen oder andere körperliche Symptome erleben, wenn du an das Trauma erinnert wirst.

3. Negative Stimmungsschwankungen

Stell dir vor, du schaust durch eine getrübte Brille, die alles in einem düsteren Licht erscheinen lässt. So fühlt sich das Leben oft für Menschen mit PTBS an. Negative Stimmungsschwankungen sind wie diese trübe Brille, die die Welt und dich selbst in einem verzerrten Licht zeigt. Hier sind einige der häufigsten Symptome:

  • Dissoziative Amnesie: Du kannst dich nicht an wichtige Aspekte des Traumas erinnern. Und nein, das ist nicht wegen Alkohol oder Drogen.
  • Negative Überzeugungen: Du hast anhaltende, oft verzerrte negative Gedanken über dich selbst oder die Welt. Zum Beispiel: “Ich bin schlecht” oder “Die Welt ist gefährlich.”
  • Schuldgefühle: Du fühlst dich selbst oder anderen gegenüber schuldig, sei es wegen des Traumas selbst oder den daraus resultierenden Folgen.
  • Negative Emotionen: Du erlebst anhaltende negative Gefühle wie Angst, Wut oder Scham.
  • Vermindertes Interesse: Aktivitäten, die dir früher Freude bereitet haben, interessieren dich nicht mehr.
  • Entfremdung: Du fühlst dich von anderen Menschen entfremdet oder losgelöst.
  • Fehlende positive Emotionen: Du findest es schwer, positive Gefühle wie Liebe, Freude oder Glück zu empfinden.

4. Vermeidungsverhalten

Vermeidungsverhalten ist wie ein unsichtbarer Zaun, den du um dich herum errichtest, um dich vor weiterem emotionalen Schmerz zu schützen. Aber dieser Zaun hält nicht nur den Schmerz fern, sondern auch die Möglichkeit zur Heilung und zum Wachstum. Hier sind die Hauptformen des Vermeidungsverhaltens:

  • Gedanken und Gefühle: Du vermeidest bewusst Gedanken oder Gefühle, die mit dem Trauma in Verbindung stehen.
  • Externe Erinnerungen: Du meidest Orte, Menschen und Aktivitäten, die dich an das Trauma erinnern könnten.

5. Veränderungen der Erregung und Reaktivität (Hyperarousal)

Stell dir vor, du bist wie ein Auto, das ständig im fünften Gang fährt, selbst wenn du nur parken willst. Dein Motor läuft auf Hochtouren, und du kannst einfach nicht runterschalten. Das ist Hyperarousal. Es ist, als wäre dein inneres Alarmsystem ständig aktiviert, selbst wenn keine echte Gefahr besteht. Hier sind die Hauptmerkmale:

  • Reizbares oder aggressives Verhalten: Du bist schneller gereizt und neigst vielleicht sogar zu aggressiven Ausbrüchen, die du selbst nicht erklären kannst.
  • Selbstzerstörerisches Verhalten: Du handelst rücksichtslos oder sogar selbstzerstörerisch, vielleicht ohne dir der Konsequenzen wirklich bewusst zu sein.
  • Hypervigilanz: Du bist ständig “auf der Hut” und hast das Gefühl, dass Gefahr hinter jeder Ecke lauern könnte. Das ist mehr als nur Vorsicht; es ist eine ständige Anspannung.
  • Übertriebene Schreckreaktion: Selbst kleine Überraschungen oder unerwartete Geräusche können eine übermäßige Schreckreaktion auslösen.
  • Konzentrationsprobleme: Du findest es schwer, dich zu konzentrieren. Das kann im Beruf, in der Schule oder sogar bei alltäglichen Aufgaben problematisch sein.
  • Schlafstörungen: Schlaf ist keine Erholung mehr, sondern eine weitere Quelle von Stress. Du hast Schwierigkeiten einzuschlafen oder durchzuschlafen.
PTBS Symptome
PTBS: Symptome

Abschlusswort von Mentalwohl

PTBS ist eine komplexe psychische Störung, aber sie definiert dich nicht. Es ist, als würdest du durch einen dunklen Tunnel gehen, aber vergiss nicht: Es gibt immer ein Licht am Ende. Und dieses Licht bist du – mit deiner Stärke, deiner Resilienz und deinem Willen zur Heilung. Du bist nicht allein auf diesem Weg. Es gibt Hilfe, es gibt Unterstützung, und es gibt Möglichkeiten zur Behandlung. Der erste Schritt ist oft der schwerste, aber er ist auch der wichtigste. Trau dich, diesen Schritt zu gehen. Du hast es verdient, wieder du selbst zu sein.

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Häufig gestellte Fragen

  • Verschwindet PTBS mit der Zeit?

    Manchmal hoffen Menschen, dass die Zeit alle Wunden heilt, auch die der Seele. Bei PTBS ist das leider nicht immer der Fall. Selbst wenn Jahre vergangen sind, können die Symptome immer noch präsent sein. Wenn du das Gefühl hast, dass etwas nicht stimmt, zögere nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es ist nie zu spät, den ersten Schritt zu machen und deine Lebensqualität zurückzugewinnen.

  • Was kann eine PTBS auslösen und verursachen?

    PTBS kann durch eine Vielzahl von Ereignissen ausgelöst werden, von schweren Unfällen und Übergriffen bis hin zu Krieg und Folter. Aber es sind nicht nur die großen, offensichtlichen Dinge. Manchmal können scheinbar “kleine” Auslöser wie ein Geruch oder ein Geräusch die Symptome wieder aufflammen lassen. Das Wissen um deine persönlichen Auslöser ist ein wichtiger Schritt, um besser mit der Störung umgehen zu können.

  • Was passiert, wenn PTBS nicht behandelt wird?

    Unbehandelte PTBS kann zu einer Reihe von schwerwiegenden Problemen führen, von Wutausbrüchen und Isolation bis hin zu schweren Depressionen und Sucht. Aber das muss nicht dein Schicksal sein. Es gibt effektive Behandlungsmöglichkeiten, die nicht nur die Symptome lindern, sondern dir auch helfen, deine Emotionen zu kontrollieren und Vermeidungsverhalten zu reduzieren. Es gibt Hoffnung, und der erste Schritt ist, professionelle Hilfe zu suchen.


Quellen

  1. American Psychiatric Association. (2013). Diagnostic and statistical manual of mental disorders (DSM-5®). American Psychiatric Pub. 1
  2. National Institute of Mental Health (2019). Post-Traumatic Stress Disorder. NIH 2
  3. Lancaster, C. L., Teeters, J. B., Gros, D. F., & Back, S. E. (2016). Posttraumatic stress disorder: overview of evidence-based assessment and treatment. Journal of clinical medicine5(11), 105.