Stell dir vor, du fährst ganz entspannt Auto und plötzlich fällt dir auf, dass die Bremsen nicht mehr funktionieren. Dein Herz rast, die Hände zittern und du fühlst dich völlig hilflos. So ähnlich kann sich eine Panikattacke anfühlen: unerwartet, beängstigend und schwer zu kontrollieren.
In diesem Artikel tauchen wir tief in die Welt der Panikattacken ein. Mindestens 20 % der Allgemeinbevölkerung hat einmal im Leben eine Panikattacke. Wir werden die verschiedenen Ursachen und Risikofaktoren beleuchten, die zu diesem beunruhigenden Phänomen beitragen können.
Zusammenfassung:
- Genetik und Neurobiologie: Panikstörungen können durch eine Kombination von genetischen und neurobiologischen Faktoren ausgelöst werden, wobei die Amygdala und bestimmte Neurotransmitter eine Schlüsselrolle spielen.
- Lebensereignisse und Persönlichkeit: Stressige oder traumatische Lebensereignisse sowie bestimmte Persönlichkeitstypen können das Risiko für Panikattacken erhöhen.
- Geschlecht und Alter: Frauen sind anfälliger für Panikstörungen, und obwohl die Erkrankung meist im jungen Erwachsenenalter beginnt, sind auch andere Altersgruppen betroffen.
Panikattacke: Ursachen
Panikattacken können wie ein unerwarteter Sturm auftauchen und dich völlig aus der Bahn werfen. Aber was steckt eigentlich dahinter? Lass uns die häufigsten Ursachen genauer unter die Lupe nehmen.
1. Ursache: Genetik
Du hast sicher schon mal den Spruch gehört: “Die Gene sind schuld!” Und in diesem Fall könnte das tatsächlich zutreffen. Wenn in deiner Familie bereits Panikstörungen vorkommen, steigt deine Chance, selbst betroffen zu sein, um das bis zu Achtfache. Und wenn ein Familienmitglied schon vor dem 20. Lebensjahr eine Panikstörung entwickelt hat, schießt die Wahrscheinlichkeit sogar um das bis zu 20-Fache in die Höhe. Aber Achtung: Mindestens die Hälfte der Betroffenen hat keine nahen Verwandten mit einer Panikstörung. Also, es ist nicht nur eine “Familiensache”.
2. Ursache: Neurobiologie
Unser Gehirn ist wie eine hochkomplexe Schaltzentrale, und manchmal geraten die Schalter durcheinander. Neurotransmitter wie Serotonin, Noradrenalin und GABA spielen eine Schlüsselrolle. Besonders die Amygdala, unser “Angstzentrum”, scheint hier aktiv zu werden. Noradrenalin ist der “Alarmstoff”, der uns in Stresssituationen auf Hochtouren bringt, während GABA eher wie der “Chill-Faktor” wirkt und uns beruhigt. Dopamin, der “Glücksbotenstoff”, kann paradoxerweise auch Panik auslösen.
3. Ursache: Gedanken und Psychophysiologie
Manchmal ist es ein Teufelskreis aus Gedanken und körperlichen Symptomen. Du spürst ein Kribbeln, interpretierst es als Gefahr, und zack – die Angst steigt. Dieser Kreislauf kann sich rasend schnell aufschaukeln. Menschen mit Panikstörungen neigen oft dazu, angstbezogene Reize als besonders bedrohlich wahrzunehmen und zu verarbeiten.
4. Ursache: Lerntheorie
Erinnerst du dich an Pavlovs Hunde? Ähnlich funktioniert die Konditionierung bei Panikstörungen. Ein anfangs neutraler Reiz – sagen wir, ein bestimmter Geruch oder eine bestimmte Situation – wird mit einer Panikattacke verknüpft. Und schon haben wir eine konditionierte Reaktion, die bei zukünftigen Begegnungen mit diesem Reiz ausgelöst werden kann.
Panikattacke: Risikofaktoren
Wir haben bereits die Ursachen für Panikattacken beleuchtet, aber was sind die Risikofaktoren, die das Auftreten einer Panikattacke wahrscheinlicher machen? Lass uns das mal genauer anschauen.
1. Risikofaktor: Belastende Lebensereignisse
Das Leben ist manchmal wie eine Achterbahnfahrt, und einige Ereignisse können uns richtig aus der Bahn werfen. Ob der Verlust eines geliebten Menschen, eine Scheidung oder der Verlust des Jobs – solche Ereignisse können den Ausbruch einer Panikstörung begünstigen. Und ja, selbst positive Veränderungen wie eine Hochzeit oder die Geburt eines Kindes können Stress auslösen. Traumatische Erlebnisse wie Missbrauch können das Risiko sogar noch erhöhen.
2. Risikofaktor: Alter
Panikstörungen kennen kein Mindestalter. Obwohl sie meist zwischen der späten Adoleszenz und dem frühen Erwachsenenalter auftreten, gibt es auch Ausnahmen. Interessanterweise erleben Männer oft einen zweiten “Peak” an Panikattacken um das 40. Lebensjahr herum.
3. Risikofaktor: Geschlecht
Frauen, aufgepasst! Ihr habt ein doppelt so hohes Risiko, eine Panikstörung zu entwickeln wie Männer. Deshalb empfehlen Experten ein spezielles Screening für Frauen und Mädchen ab 13 Jahren.
4. Risikofaktor: Persönlichkeit
Bist du eher der nervöse Typ? Untersuchungen zeigen, dass Menschen mit ängstlicheren Persönlichkeiten anfälliger für Panikstörungen sind. Aber keine Sorge, Persönlichkeit ist nur ein Faktor unter vielen.
5. Risikofaktor: Familienumgebung
Die Familie kann sowohl ein sicherer Hafen als auch ein Risikofaktor sein. Eltern, die ängstliches Verhalten zeigen oder hohe Erwartungen an ihre Kinder haben, können das Risiko für die Entwicklung einer Panikstörung erhöhen.
Abschlusswort von Mentalwohl
Panikattacken können uns das Gefühl geben, als würden wir die Kontrolle verlieren. Aber es ist wichtig zu wissen, dass du nicht alleine bist und dass Hilfe da ist. Die Forschung macht ständig Fortschritte, und es gibt viele Therapieansätze und Selbsthilfestrategien, die dir helfen können, wieder festen Boden unter den Füßen zu bekommen. Du bist stärker, als du denkst, und es ist nie zu spät, den ersten Schritt zu machen. Also, atme tief durch, und erinnere dich daran: Du hast die Kontrolle, auch wenn es sich manchmal nicht so anfühlt.
Häufig gestellte Fragen
-
Wie fängt eine Panikattacke an?
Panikattacken sind wie unerwartete Gäste, die ohne Vorwarnung auftauchen. Sie können dich in den unpassendsten Momenten überraschen: beim Autofahren, beim Einkaufen oder sogar im Schlaf. Manchmal sind sie Einzelgänger, manchmal kommen sie in Schüben. Aber egal wie oft sie auftreten, sie sind immer beunruhigend.
-
Was tun, wenn eine Panikattacke kommt?
Wenn du merkst, dass eine Panikattacke im Anmarsch ist, versuche, deine Atmung zu kontrollieren. Atme langsam und tief durch die Nase ein und durch den Mund wieder aus. Schließe deine Augen und zähle beim Ein- und Ausatmen bis fünf. Das klingt einfach, kann aber Wunder wirken.
Und denk dran: Manchmal ist die Angst vor der Angst der schlimmste Feind. Versuche dich abzulenken. Ob du nun Musik hörst, deinen Hund streichelst oder einen Freund anrufst – alles, was dir hilft, ist erlaubt. -
Wie fühlt man sich, wenn man eine Panikattacke hat?
Eine Panikattacke ist wie eine Welle intensiver Angst, die dich überrollt. Dein Herz rast, die Luft wird knapp, und du fühlst dich, als würde deine Welt zusammenbrechen. Es ist, als würde dein Körper den Notfallknopf drücken, obwohl keine reale Gefahr besteht. Das Gefühl ist überwältigend und kann dich völlig lähmen.