Bulimie-Folgen: Eine Essstörung mit massiven Auswirkungen

Stell dir vor, du fährst ein Auto, das immer wieder unkontrolliert beschleunigt und dann abrupt abbremst. Du weißt, dass das nicht gut für den Motor ist, aber du kannst nicht aufhören. So ähnlich fühlt sich Bulimie an – ein ständiges Auf und Ab, das nicht nur den Geist, sondern auch den Körper belastet.

In diesem Artikel beleuchten wir die Bulimie-Folgen. Wir werden sowohl die emotionalen als auch die körperlichen Auswirkungen betrachten, um ein umfassendes Bild der Krankheit zu zeichnen. Aktuelle Forschungen und Studien werden herangezogen, um die Informationen zu untermauern.

Bulimie: Folgen

Bulimie ist weit mehr als eine “Essstörung”. Es ist ein komplexes Netz aus emotionalen und körperlichen Problemen, das sich auf nahezu jeden Aspekt des Lebens auswirken kann. Die Folgen sind nicht nur auf den Körper beschränkt; sie reichen tief in die Psyche und das soziale Umfeld der Betroffenen hinein.

1. Psychologische Folgen

Nervensystem und emotionale Gesundheit

Bulimie ist nicht nur eine Essstörung, sondern auch eine psychische Erkrankung, die einen Zyklus von gesundheitlichen Problemen auslöst. Das ständige Überwachen von Essen und Gewicht kann zur Besessenheit werden. Die Notwendigkeit, Geheimnisse zu bewahren, trägt zum Stress bei und kann im Laufe der Zeit zu Schuldgefühlen und sogar zu suizidalem Verhalten führen.

Wenn du Suizidgedanken hast, wende dich bitte an die Telefonseelsorge unter 0800.1110111, um Unterstützung und Hilfe von einem ausgebildeten Berater zu erhalten. Wenn du oder ein Angehöriger in unmittelbarer Gefahr bist, rufe die 112 an.

Depression

Stell dir vor, du steckst in einem dunklen Tunnel fest und siehst kein Licht am Ende. So fühlen sich viele Menschen mit Bulimie, wenn sie auch unter Depressionen leiden. Etwa 60 % der Menschen mit Bulimie erleben klinisch signifikante depressive Symptome. Die Beziehung zwischen Bulimie und Depression ist wie ein Teufelskreis: Beide können sich gegenseitig auslösen und verstärken.

Angst

Die Angst, beobachtet oder bewertet zu werden, kann lähmend sein. Etwa 65 % der Menschen mit Bulimie leiden auch unter Angststörungen, darunter soziale Phobien und Zwangsstörungen. Diese Angst kann so intensiv sein, dass sie Menschen davon abhält, an sozialen Veranstaltungen teilzunehmen, wo Essen eine Rolle spielt.

Alkohol- und Drogenmissbrauch

Manchmal greifen Menschen zu Alkohol oder Drogen, um den emotionalen Schmerz zu betäuben. Fast 70% der Menschen mit Bulimie neigen zu solchem Verhalten. Es ist wie ein doppelter Schlag: Die Substanzen können kurzfristig Erleichterung bringen, verschlimmern aber langfristig die Symptome der Bulimie und der emotionalen Leiden.

Geringes Selbstwertgefühl

Das Selbstwertgefühl kann bei Menschen mit Bulimie stark leiden. Sie setzen sich selbst oft unter enormen Druck, um bestimmte Schönheitsideale zu erfüllen, und kritisieren sich selbst hart, wenn sie scheitern. Dieses geringe Selbstwertgefühl ist sowohl Ursache als auch Folge der Bulimie und kann sich in vielen Lebensbereichen negativ auswirken.

Soziale Auswirkungen

Die sozialen Folgen sind nicht zu unterschätzen. Beziehungen können zerbrechen, und das Bedürfnis, sich zu isolieren, wird stärker. Menschen mit Bulimie vergleichen sich oft unfair mit anderen und fühlen sich dadurch isoliert und wertlos. Intimitätsprobleme, sowohl emotional als auch körperlich, sind ebenfalls häufige Nebenwirkungen.

2. Körperliche Folgen

Auswirkungen auf das Körpergewicht

Das Gewicht kann bei Menschen mit Bulimie wie eine Achterbahn auf und ab gehen. Obwohl Erbrechen oft als Methode zur Gewichtskontrolle eingesetzt wird, werden dabei nur etwa 50% der aufgenommenen Kalorien tatsächlich ausgeschieden. Das führt zu einem ständigen Gewichtsschwanken, das sowohl physisch als auch psychisch belastend ist.

Verdauungssystem

Die ständigen Essattacken und das darauffolgende Erbrechen belasten das Verdauungssystem enorm. Symptome wie Halsschmerzen und Magenschmerzen können die ersten offensichtlichen Anzeichen sein. Langfristig kann der hohe Säuregehalt des Erbrochenen Zähne und Zahnfleisch schädigen und die Speiseröhre reizen oder sogar zum Reißen bringen.

Kreislaufsystem

Die häufige Entwässerung kann zu schwachen Muskeln und extremer Müdigkeit führen. Es kann auch das Elektrolytgleichgewicht stören und das Herz belasten, was zu Herzrhythmusstörungen und in schweren Fällen zu Herzversagen führen kann.

Fortpflanzungssystem

Die hormonelle Dysbalance durch Bulimie kann den Sexualtrieb beeinträchtigen und den Menstruationszyklus stören. Bei schwangeren Frauen, die weiterhin Essattacken und Erbrechen auslösen, können zusätzliche Komplikationen wie hoher Blutdruck, Diabetes und sogar Fehlgeburten auftreten.

Integumentäres System (Haut, Haare, Nägel)

Dehydration kann dazu führen, dass Haare trocken und spröde werden und sogar ausfallen. Die Haut kann rau und schuppig werden, und die Nägel können brüchig werden.

Zahnärztliche Folgen

Wiederholtes Erbrechen ist wie Säure für die Zähne. Der Zahnschmelz erodiert, und es können Zahnkaries und Zahnfleischerkrankungen auftreten.

Abschlusswort von Mentalwohl

Bulimie ist eine komplexe Erkrankung, die sowohl den Körper als auch den Geist betrifft. Aber es ist wichtig zu wissen: Du bist nicht allein, und es gibt Hilfe. Die Reise zur Genesung ist oft lang und voller Herausforderungen, aber sie ist möglich. Jeder Schritt, den du machst, ist ein Sieg, egal wie klein er auch sein mag. Du verdienst es, ein erfülltes Leben zu führen, und es ist nie zu spät, den ersten Schritt zu machen. Wenn du oder jemand, den du kennst, mit Bulimie kämpft, zögere nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Du bist stärker, als du denkst.

Häufig gestellte Fragen

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Quellen

1. Bulimia. (2014).
   http://www.nhs.uk/Conditions/Bulimia/Pages/Introduction.aspx
2. Bulimia nervosa. (2017).
   https://www.womenshealth.gov/a-z-topics/bulimia-nervosa
3. Bulimia: Overview andstatistics. (n.d.).
   https://www.nationaleatingdisorders.org/bulimia-nervosa