Mobbing am Arbeitsplatz: Die 5 BESTEN Tipps + Beispiele

Stell dir vor, du gehst jeden Tag in einen Raum, in dem die Luft schwer und erdrückend ist. Du fühlst dich unwohl, aber du kannst nicht einfach gehen, denn du musst dort sein. So fühlt sich Mobbing am Arbeitsplatz an – wie eine unsichtbare, aber spürbare Last, die dir das Atmen erschwert.

In diesem Artikel werden wir uns intensiv mit dem Thema Mobbing am Arbeitsplatz auseinandersetzen. Wir klären, was genau darunter zu verstehen ist, welche Anzeichen darauf hindeuten und wie man es erkennt. Außerdem geben wir dir konkrete Tipps, wie du mit der Situation umgehen kannst.

Zusammenfassung:

  1. Was ist Mobbing: Mobbing am Arbeitsplatz ist ein systematisches und schädigendes Verhalten, das sich in vielen Formen äußern kann, von offenen Angriffen bis hin zu subtilen Manipulationen.
  2. Anzeichen erkennen: Mobbing ist oft schwer zu identifizieren, aber es gibt klare Anzeichen, wie Ignorieren, Aggression und das Erzeugen eines Gefühls der Nutzlosigkeit.
  3. Tipps für Betroffene: Wenn du Mobbing erlebst, ist es wichtig, proaktiv zu sein. Setze klare Grenzen, dokumentiere Vorfälle und hole dir Unterstützung, um ein gesünderes Arbeitsumfeld zu schaffen.

Mobbing am Arbeitsplatz – Was ist das?

Mobbing am Arbeitsplatz ist mehr als nur ein gelegentliches unfreundliches Wort oder eine unangenehme Begegnung. Es handelt sich um einen systematischen, absichtlichen Versuch, jemanden durch wiederholte Demütigungen, Belästigungen und emotionalen Missbrauch aus dem Arbeitsumfeld zu drängen. Dabei kann der “Mobber” sowohl ein Vorgesetzter als auch ein Kollege oder eine untergeordnete Person sein.

Mobbing am Arbeitsplatz – Deswegen wirst Du gemobbt!

Wer sind die Täter?

Interessanterweise zeigt die Forschung, dass Männer am häufigsten andere Männer mobben, während Frauen eher andere Frauen als Ziel wählen. Mobbing ist ein Phänomen, das alle Ebenen der Belegschaft betrifft, von den Führungskräften bis zu den Angestellten.

Verschiedene Formen des Mobbings

Mobbing kann auf verschiedene Weisen auftreten, und es ist wichtig, diese zu erkennen:

  1. Verbale Aggression: Hierbei handelt es sich oft um schroffe Töne, Beleidigungen oder sarkastische Bemerkungen. In einigen Fällen kann verbale Aggression sogar in sexuelle Belästigung übergehen.
  2. Physische Aggression: Obwohl seltener, kann Mobbing auch in körperliche Gewalt eskalieren. Dies geschieht meist, wenn der Täter glaubt, straffrei davonkommen zu können.
  3. Ausgrenzung: Das Opfer wird systematisch von wichtigen Gesprächen, E-Mail-Ketten oder Meetings ausgeschlossen. Manchmal wird die Ausgrenzung sogar physisch sichtbar, indem der Arbeitsplatz des Opfers isoliert wird.
  4. Klatsch und Verleumdung: Gerüchte und falsche Informationen werden gestreut, um das Opfer zu diskreditieren. Diese können sich sogar über das Büro hinaus verbreiten und die berufliche Zukunft des Opfers gefährden.
  5. Abwiegeln: Die Ideen und Beiträge des Opfers werden ignoriert oder heruntergespielt, und Anfragen nach Feedback oder Unterstützung bleiben unbeantwortet.

Ein fortlaufendes Problem

Das Besondere an Mobbing ist seine Dauer. Es handelt sich nicht um einen einmaligen Vorfall, sondern um ein anhaltendes Muster, das sich über Wochen, Monate oder sogar Jahre erstrecken kann.

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Mobbing am Arbeitsplatz: Anzeichen

Mobbing am Arbeitsplatz ist oft schwer zu erkennen, da es sich meist um einen schleichenden Prozess handelt. Es ist nicht immer offensichtlich und kann sich gegen jeden richten – Kollegen, Mitarbeiter oder sogar Vorgesetzte. Hier sind einige Anzeichen, die darauf hindeuten könnten, dass du oder jemand, den du kennst, gemobbt wird:

Mobbing am Arbeitsplatz Comic
Mobbing am Arbeitsplatz – Comic Teil 1

Subtile Anzeichen

  1. Betrügen: Wiederholtes Lügen oder Verschweigen von Informationen, um die eigene Agenda durchzusetzen.
  2. Ignorieren: Du wirst bei Meetings “vergessen” oder deine Beiträge werden systematisch übersehen.
  3. Isolierung: Du fühlst dich ausgeschlossen, sowohl sozial als auch physisch.
  4. Rationalisierung: Deine Bedenken oder Gefühle werden heruntergespielt oder als “übertrieben” abgetan.
  5. Ablenkung: Probleme werden ignoriert oder das Thema wird gewechselt, um von der eigentlichen Sache abzulenken.

Offene Anzeichen

  1. Einschüchterung: Offene oder verdeckte Drohungen und angstauslösendes Verhalten.
  2. Untergrabung der Arbeit: Deine Projekte werden blockiert oder deine Arbeit wird absichtlich sabotiert.
  3. Entzug von Verantwortung: Plötzlich werden dir Aufgaben oder Verantwortungsbereiche entzogen, ohne klare Erklärung.
  4. Aggression: Du wirst angeschrien oder es gibt andere Ausbrüche von Wut und Aggression.
  5. Nötigung: Du wirst dazu gedrängt, Dinge gegen deinen Willen oder dein besseres Wissen zu tun.

Psychologische Anzeichen

  1. Verharmlosung: Deine legitimen Bedenken oder Gefühle werden ignoriert oder herabgesetzt.
  2. Erzeugen eines Gefühls der Nutzlosigkeit: Du bekommst das Gefühl, dass deine Arbeit nicht geschätzt wird oder dass du nicht ausgelastet bist.
  3. Bestrafung: Du erlebst ungerechtfertigte psychologische Bestrafungen, wie z.B. Isolation oder passive Aggression.
  4. Erniedrigen: Du wirst öffentlich erniedrigt oder vor anderen in Verlegenheit gebracht.
  5. Beleidigende Kommunikation: Du bist Ziel von beleidigenden Witzen, Obszönitäten oder unwahren Gerüchten.

Mobbing am Arbeitsplatz: Beispiele

Mobbing kann in vielen Formen auftreten, und manchmal ist es schwer zu erkennen. Um dir ein besseres Verständnis zu geben, hier ein konkretes Beispiel für jede Art von Mobbing:

Beispiel für Subtile Anzeichen

Ignorieren: Du arbeitest an einem wichtigen Projekt und brauchst dringend Feedback von deinem Vorgesetzten. Trotz mehrerer E-Mails und direkter Anfragen erhältst du keine Antwort. Später erfährst du, dass eine wichtige Entscheidung ohne deine Beteiligung getroffen wurde.

Beispiel für Offene Anzeichen

Aggression: Während eines Team-Meetings äußerst du eine andere Meinung zu einem Projekt. Ein Kollege reagiert darauf, indem er dich vor allen anderen lautstark anschreit und deine Kompetenz in Frage stellt.

Beispiel für Psychologische Anzeichen

Erzeugen eines Gefühls der Nutzlosigkeit: Du bist in einem Team, das an einem großen Projekt arbeitet. Dein Vorgesetzter gibt dir jedoch nur unbedeutende Aufgaben, die nicht zu deinen Fähigkeiten passen, und lässt dich bei wichtigen Meetings außen vor. Du fühlst dich nutzlos und demotiviert.

Mobbing am Arbeitsplatz: Tipps

Wenn du Mobbing am Arbeitsplatz erlebst, ist es wichtig, proaktiv zu sein. Hier sind einige Tipps, die dir helfen können, die Situation zu bewältigen und ein gesünderes Arbeitsumfeld zu schaffen:

1. Tipp: Klare Grenzen setzen

Wenn es möglich ist, sprich direkt mit der Person, die dich mobbt. Oft ist dem Mobber gar nicht bewusst, wie sein Verhalten dich beeinflusst. Bleib dabei ruhig und sachlich. Beschreibe, was du erlebt hast, ohne den Mobber als Person anzugreifen. Mach klar, welches Verhalten du in Zukunft nicht mehr tolerieren wirst.

2. Tipp: Dokumentiere alles

Jedes Mal, wenn du Mobbing erlebst, solltest du Datum, Uhrzeit und Details festhalten. Wenn es Zeugen gibt, notiere auch das. Bewahre alle relevanten E-Mails oder Nachrichten auf. Diese Dokumentation kann später wichtig sein, wenn du dich an die Personalabteilung oder sogar an die Polizei wenden musst.

3. Tipp: Kenne die Unternehmensrichtlinien

Informiere dich über die Mobbing-Richtlinien deines Unternehmens. Viele Firmen haben klare Protokolle für den Umgang mit Mobbing. Wenn es keine gibt oder sie unzureichend sind, sprich mit der Personalabteilung über die Einführung besserer Richtlinien.

4. Tipp: Hole dir Unterstützung

Wenn Gespräche mit dem Mobber nichts ändern, ist es Zeit, die nächste Instanz einzuschalten. Wende dich an deine Vorgesetzten oder die Personalabteilung und lege deine Dokumentation vor. Fokussiere dich dabei auf die negativen Auswirkungen des Mobbings auf deine Arbeit und das Team.

5. Tipp: Bleib ruhig und lass es nicht an dich heran

So schwer es auch ist, versuche, das Mobbing nicht persönlich zu nehmen. Oft handeln Mobber aus eigenen Unsicherheiten oder dem Bedürfnis nach Kontrolle. Erinnere dich daran, dass du wertvoll bist und gute Arbeit leistest. Setze klare emotionale Grenzen und lass dich nicht provozieren.

Mobbing am Arbeitsplatz Tipps
Mobbing am Arbeitsplatz: Tipps – Comic Teil 2

Abschlusswort von Mentalwohl

Mobbing am Arbeitsplatz ist ein ernstes und leider weit verbreitetes Problem. Es ist wichtig zu wissen, dass du nicht allein bist und dass es Wege gibt, sich dagegen zu wehren. Viele Unternehmen haben zwar Richtlinien gegen Mobbing, aber die Umsetzung ist oft schwierig. Das macht es umso wichtiger, selbst aktiv zu werden. Du hast das Recht auf einen respektvollen und sicheren Arbeitsplatz. Und denk daran: Deine Gesundheit und dein Wohlbefinden haben immer Vorrang. Du bist stark genug, um diese Herausforderung zu meistern und für ein besseres Arbeitsklima zu sorgen.

Häufig gestellte Fragen

  • Wo fängt Mobbing am Arbeitsplatz an?

    Mobbing am Arbeitsplatz beginnt oft mit subtilen Verhaltensweisen, die schwer zu identifizieren sind. Es kann sich um wiederholte negative Kommentare, Ausgrenzung bei Meetings oder die bewusste Vorenthaltung von Informationen handeln. Das Wichtige ist, dass dieses Verhalten systematisch und über einen längeren Zeitraum auftritt. Ein einmaliger Vorfall ist in der Regel kein Mobbing, aber wenn das Verhalten wiederholt und absichtlich ist, dann ist es ein Anzeichen für Mobbing.

  • Wie sieht Mobbing am Arbeitsplatz aus?

    Mobbing kann viele Gesichter haben. Es kann offen sein, wie zum Beispiel lautes Anschreien, oder subtil, wie das “Vergessen”, jemanden zu einem Meeting einzuladen. Mobbing kann auch psychologisch sein, indem es das Selbstwertgefühl und die Arbeitsleistung der betroffenen Person untergräbt. Es ist wichtig, die Anzeichen zu erkennen und zu dokumentieren, um effektive Maßnahmen ergreifen zu können.

  • Wie kann man beweisen, dass man gemobbt wird?

    Der beste Weg, Mobbing am Arbeitsplatz zu beweisen, ist die Dokumentation. Halte genaue Aufzeichnungen über Vorfälle, einschließlich Datum, Uhrzeit, beteiligte Personen und was genau passiert ist. Bewahre alle relevanten E-Mails, Nachrichten oder andere Kommunikationen auf. Zeugen können auch hilfreich sein. Wenn du genügend Beweise gesammelt hast, wende dich an die Personalabteilung oder deine Vorgesetzten und lege deine Dokumentation vor.


Quellen

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